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„Schepken Christi“ als Bühne für Migrationsgeschichten im Emder Hafen
Schiffsprojekt beim Europäischen Stationenweg in Emden
Das „Schepken Christi“ stehe symbolisch für die Verbindung der Begriffe Reformation und Flucht, so Heimbucher. Im Verlauf der Reformation seien viele Menschen gezwungen gewesen, ihre Heimat zu verlassen und anderswo eine neue Existenz aufzubauen.
Ideen zur Mitwirkung gesucht
Für die Ausrichtung des Schiffsprojektes haben die Evangelisch-reformierte Kirche und die Stadt Emden eine Kooperation vereinbart. Auftakt ist beim Ostfriesischen Kirchentag am kommenden Wochenende. An einem gemeinsamen Stand werben dort Kirche und Stadt um Mitwirkung. „Unter dem Motto ‚Ich bin fremd gewesen. Ideen für ein Schiff‘ suchen wir Erfahrungen von Flucht und Vertreibung, von Ankunft und neuer Heimat, von Unterstützung und Integration“, kündigte Reformationsjubiläumsbeauftragter Sven Kramer an. Gefragt seien Geschichten, Theaterszenen, Videos und auch Erinnerungsstücke, die eine Geschichte zum Thema Migration erzählen. Diese alle sollen ab dem 29. März 2017 auf dem Schiff im Emder Ratsdelft gesammelt und ausgestellt werden. Für die beiden Emder Tage des Europäischen Stationswegs würde eine Jury Ideen auswählen, die dann in besonderer Weise präsentiert würden. Außerdem sei es geplant, das „Schepken Christi“ ab Mitte Mai Richtung Magdeburg zum Kirchentag und anschließend nach Wittenberg zur Weltausstellung der Reformation zu schicken.
Stationenweg in Emden
Emden ist am 29. und 30. März Standort des Europäischen Stationenwegs zum Reformationsjubiläum, ein Projekt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ein Geschichtenmobil startet am 1. November 2016 in Genf (Schweiz) und beendet die Fahrt am 20. Mai 2017 in Wittenberg. Es soll an insgesamt 67 Orten in 19 Ländern Geschichten und Orten der Reformation nachspüren. Für die Station Emden hatte sich die Evangelisch-reformierte Kirche beworben. Das „Schepken Christi“ (Schiff Christi) bildet das Siegel und Logo der Evangelisch-reformierten Kirche. Im Original ist es ein Relief an der Großen Kirche in Emden, das Glaubensflüchtlinge 1665 als Dank für die Aufnahme in der Stadt stifteten.
Der Emder Oberbürgermeister Bernd Bornemann bezeichnete das Schiffsprojekt „Schepken Christi“ als eine echte Attraktion für die „Europäische Reformationsstadt Emden“. Im Jahr 2014 hatte Emden als erste Stadt in Europa diesen Titel von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) verliehen bekommen. „Emden zeigt an seiner eigenen Geschichte, wie Integration von Flüchtlingen gelingen kann“, so Bornemann. Dies sei mit den Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden im 17. Jahrhundert gelungen und dies gelinge aktuell mit den Flüchtlingen aus den Bürgerkriegsländern des Nahen Ostens.
Hintergrund des Schiffsprojektes sei, so Kirchenpräsident Heimbucher, dass es im Jahr des Reformationsjubiläums nicht darum gehen könne, nur ein Jubiläum zu feiern. Reformation bedeute auch den Auftrag, die Kirche beständig zu erneuern. Die aktuelle gesellschaftliche Situation mit den Millionen Flüchtlingen sei eine solche Herausforderung. „Wir können zurzeit erneut den Beweis antreten, wie ernst uns der der Bibelvers ‚Ich war fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen‘ ist. Wir wünschen uns möglichst viele Kirchengemeinden aller Konfessionen und auch nichtkirchliche Gruppen, die sich mit einer Idee für das „Schepken Christi“ bewerben.“
Informationen zum Schiffsprojekt: www.reformiert.de/schepken-christi.html
Ulf Preuß, Pressesprecher der Evangelisch-reformierten Kirche, Leer, den 9. Juni 2016