„Die“ und „Wir“ - Und wie es anders geht

Beckers Neuland. Irgendwas mit Medien - Bernd Becker


Ein kleiner Film zeigt Gruppen von Menschen, die in abgesteckten Bereichen einer Halle stehen. Besserverdienende unter sich, daneben arme Menschen unter sich. Einwanderer, nebendran Alteingesessene. Leute vom Land stehen da.

In einer anderen Gruppe Jugendliche, die noch nie eine Kuh gesehen haben. Krankenschwestern, Fußballfans. Alle ordentlich separiert.

Dann werden Fragen gestellt: Wer war früher der Klassenclown? Wer glaubt an ein Leben nach dem Tod? Wer fühlt sich einsam? Wer tanzt gern? Und bei jeder Frage finden sich Menschen aus den verschiedenen Gruppen zusammen. Plötzlich entsteht ein „Wir“. Dann stehen sie beieinander, staunen und lachen sich an. Der Rocker neben dem Banker. Der Jugendliche neben dem Rentner. Der Muslim neben dem Christ. Sie merken: Es gibt Dinge, die uns verbinden. Auch wenn wir sonst in getrennten Welten leben, unterschiedlich aussehen und zu verschiedenen Milieus gehören. In allen Gruppen gibt es eben Menschen, die an Liebeskummer leiden oder schon einmal ein Ufo gesehen haben.

„Vielleicht gibt es mehr, was uns zusammenbringt, als wir denken“, heißt es am Ende des dreiminütigen Films. Obwohl es sich bei dem Video um eine Werbung des dänischen Fernsehsenders TV2 handelt, rührt die Botschaft an. Und sie bestätigt, was Christen aus der Bibel schon lange wissen. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Und der Glaube verbindet, über alle Grenzen hinweg: „Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ (Galater 3,26-28). Eine Botschaft, die in der Welt immer neu buchstabiert werden muss.
Eine Sache in dem Werbe-Video vereint übrigens alle Beteiligten. Aber das soll nicht verraten werden. Hier geht’s zum Film: https://youtu.be/jD8tjhVO1Tc

Bernd Becker, Pfarrer und Geschäftsführer des Evangelischen Presseverbandes für Westfalen und Lippe, 1. Februar 2017