Nein zum Krieg

Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden legt Arbeitsschwerpunkte für die kommenden zwei Jahre fest

EAK-Bundesvorsitzender Christoph Münchow: "Wir stehen vor einer Militarisierung der EU." (Symbolbild) © Pixabay

EAK plädiert für verstärkte Friedensarbeit und gegen zunehmende Aufrüstung in der Europäischen Union.

Bei einer Vorstandssitzung in Bad Soden-Salmünster im Kinzigtal hat die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) die Schwerpunkte und Arbeitsfelder für die kommenden beiden Jahre festgelegt. Danach will die EAK weiterhin die Beratung für Kriegsdienstverweigerer, den Erfahrungsaustausch über die Friedensarbeit und friedensethische Fragen innerhalb der Landes- und Freikirchen sowie Fragen der Gewissensfreiheit, der Gewissensbildung und der pazifistischen Friedenstheologie in den Blick nehmen. Außerdem will die EAK entsprechende landeskirchenübergreifende Projekte unterstützen und begleiten, aber auch Praxisbeispiele und Erfahrungen aus der Friedensarbeit anderen Akteuren der evangelischen Friedensarbeit zur Verfügung stellen und diese begleiten. „Die evangelischen Positionen zu Fragen von Krieg und Frieden stark zu machen und in den öffentlichen Diskurs als Mahnung und Handlungsoption einzubringen, ist angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen wieder von besonderer Dringlichkeit“, macht EAK-Bundesvorsitzender Dr. Christoph Münchow (Radebeul) deutlich.

Deshalb habe es sich die EAK als Zusammenschluss der landes- und freikirchlichen Friedensarbeit zum vorrangigen Ziel gesetzt, die vielfältigen bestehenden Aktivitäten in Landes- und Freikirchen zu unterstützen und zu verbreiten. So gewännen Fragen der Gewissenfreiheit, der Gewissensbildung oder der Friedenstheologie zunehmend an Bedeutung, ist Christoph Münchow überzeugt. „Wir erleben eine Zunahme bei der Rüstung und bei Rüstungsexporten, militärische Lösungen spielen bei Konflikten eine immer größere Rolle, der Verteidigungshaushalt soll deutlich erhöht werden, wir stehen vor einer Militarisierung der EU. Angesichts dessen sind pazifistische Stimmen immer wichtiger“, unterstreicht der EAK-Vorsitzende.

Ein weiteres bedeutendes Aufgabenfeld für seinen Verband sei der Austausch von Erfahrungen und Praxisbeispielen der Friedensarbeit zwischen den Landes- und den Freikirchen. „Oft gibt es vor Ort hervorragende Beispiele, die auch von anderen Landeskirchen übernommen werden könnten. Oder mehrere Landeskirchen können gemeinsame Projekte angehen“, erläutert Christoph Münchow. Die EAK könnte über solche Vorhaben informieren, aber auch Hilfestellungen und Unterstützung anbieten, ist der EAK-Vorsitzende überzeugt. „Wenn wir wollen, dass sich die Evangelische Kirche in Deutschland immer mehr auf den Weg hin zu einer Kirche des gerechten Friedens macht, dann ist es wichtig, dass wir von entsprechenden Projekten in den Landeskirchen erfahren, diese auch weitergeben, aber auch die vielen interessanten Vorhaben der Friedensarbeit in den Freikirchen oder der Ökumene wahrnehmen“, meint Christoph Münchow.

Immer noch wichtiges Thema ist für die EAK die Kriegsdienstverweigerung. „Die KDV-Beratung wie auch die Lobby-Arbeit für Kriegsdienstverweigerer ist für uns eine Aufgabe, die die EAK schon seit ihrer Gründung vor mehr als 60 Jahren wahrnimmt und dies auch weiterhin tun wird“, betont Dr. Christoph Münchow, der EAKBundesvorsitzende. Nachdem viele Akteure in der KDV-Beratung nach Aussetzung der Wehrpflicht 2011 ihre Arbeit beendet hätten, sei die entsprechende Tätigkeit der EAK unverzichtbar geworden, ist der Bundesvorsitzende überzeugt.


Quelle: Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK)