#100xSolidarität

Belarus: Einzelschicksalen unschuldiger politischer Gefangener mehr Aufmerksamkeit schenken


Das belarussische Regime unterdrückt jegliche Proteste. Eine Kooperation der EKD mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde setzt ein Zeichen gegen politische Gewalt.

Seit den Präsidentschaftswahlen 2020 in Belarus geht das Regime blutig gegen seine Gegner vor. Seit den blutig niedergeschlagenen Massenproteste 2020/21 sitzen fast 1500 Menschen unschuldig in Haft. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) rufen gemeinsam mit der belarussischen Menschenrechtsorganisation Vjasna (Frühling) zu Solidarität mit den politischen Gefangenen auf.

Die Aktion "100xSolidarität" gibt Menschen die Möglichkeit, Gesicht zu zeigen, die Arbeit der Organisation mit Spenden zu unterstützen und Gefangenen Briefe zu schreiben. Auf der Webseite befinden sich kostenfreie Werbematerialien, Informationen zu politischen Hintergründe, seriösen weiterführenden Quellen und eine Übersicht über kommende Veranstaltungen.

Mehrere prominente Kirchenvertreter haben sich bereits solidarisch erklärt, darunter zum Beispiel EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich, Kirsten Fehrs (kommissarische EKD-Ratsvorsitzende), Heinrich Bedford-Strohm (ehemaliger EKD-Ratsvorsitzender), Annette Kurschus (ehemalige EKD-Ratsvorsitzende), Martin Heimbucher (ehemaliger Kirchenpräsident der evangelisch-reformierten Kirche), Dieter Bökemeier (Pfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration in der Lippischen Landeskirche). Volker Jung (Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau), Beate Hofmann (Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck) oder auch Sabine Foth (Präsidentin der 16. Württembergischen Landessynode).

Mit einem neuen Hörbuch mit dem Titel "Zekanerone - Geschichten aus dem Gefängnis" erinnert die EKD außerdem an die politischen Gefangenen in Belarus. Maxim Znak, prominenter Anwalt der friedlichen belarussischen Protestbewegung, erzählt dort die vielen Einzelschicksale der Inhaftierten in einhundert Kurzgeschichten. Er selbst wurde im September 2020 verhaftet. Die Geschichten schrieb er in wechselnden Untersuchungsgefängnissen in seinem Notizbuch nieder. Noch heute befindet sich Znak in Haft.