Die Emder Synode fand vom 4.-13. Oktober 1571 im damaligen Zeughaus von Emden statt. Eingeladen waren Gemeinden aus dem damaligen Gebiet der Niederlande, die teilweise unter Repressionen der spanischen Herrschaft lebten, teilweise in sichere Gebiete geflohen waren. Ziel der Zusammenkunft war die engere Vernetzung sowie eine gemeinsame Ordnung der in verschiedenen Herrschaftsgebieten lebenden Gemeinden. Das Ergebnis war ein dreiteiliges Beschlussdokument, unterzeichnet von 24 Pastoren und 5 Ältesten, das Fragen thematisierte, die auch heute in Kirche, Staat und Gesellschaft von hohem Interesse sind.
Die Beschlüsse der Emder Synode prägten nicht nur die Struktur der reformierten Kirche in den Niederlanden. Sie beeinflussten auch Kirchenordnungen außerhalb der niederländischen Gebiete, zum Beispiel am Niederrhein, wo es engen Kontakt zwischen den einheimischen Gemeinden und den Flüchtlingsgemeinden gab. Später übernahm auch die Verfassung der heutigen Evangelisch-reformierten Kirche einige Grundsätze der Emder Synodenbeschlüsse. Auch über den kirchlichen Bereichhinaus lassen sich Wirkungen feststellen. So kam in Emden bereits das Prinzip der Subsidiarität zur Geltung, lange bevor der Begriff dafür im 20. Jahrhundert geprägt wurde.
Erste Informationen finden Sie im gratis-Jubiläumsmagazin zur Emder Synode „Keine einsamen Entscheidungen – 450 Jahre Emder Synode“ (erhältlich über den Onlineshop der Evangelisch-reformierten Kirche oder in der Geschäftsstelle des Reformierten Bundes in Hannover). Einen Überblick gibt außerdem der Film „Fluchtpunkt Freiheit – 450 Jahre Emder Synode“: Die beiden Filmemacher Jürgen Gutowski und Lilian Breuch waren für die Kurzdoku auf Spurensuche in den Niederlanden, in der Pfalz, am Niederrhein und in der Seehafenstadt Emden.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Jubiläums-Homepage www.emder-synode-1571.de.