Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Jann Schmidt, setzt sich für eine Neubelebung des ökumenischen Gesprächs zwischen den Kirchen ein.
In seiner Predigt im Gottesdienst zum 350. Jubiläum der reformierten Gemeinde in Rinteln sagte Schmidt: ''Lassen Sie uns ein neues ökumenisches Gespräch beginnen''. Die verschiedenen Kirchen müssten aufeinander zugehen und Ursachen ihrer Trennung beseitigen. Es gehe darum, Verbindendes herauszustellen und dabei gleichzeitig das Trennende zu benennen. Das gemeinsame biblische Fundament müsse als ein ''Ruf zu mehr Gemeinschaft'' verstanden werden.
Schmidt regte an, sich das Kirchenverständnis von Johannes Calvin im ökumenischen Gespräch zu Nutze zu machen. Der Genfer Reformator, an dessen 500. Geburtstag die evangelischen Kirchen in diesem Jahr erinnern, habe niemals eine Kirchenspaltung gewollt. Sein Denken jedoch, dass eine Kirche stets dort zu finden sei, wo sich Menschen in Gottes Namen versammeln, sei eine der Grundlagen für ein gutes Miteinander verschiedener Kirchen und eine Voraussetzung für kirchliche Pluralität. Schmidt erinnerte an die Regel der ersten Gemeinde aus der Apostelgeschichte: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“
Kirchenpräsident Schmidt hielt die Predigt im Festgottesdienst zum 350-jährigen Bestehen der evangelisch-reformierten Gemeinde Rinteln (Weserbergland) am vergangenen Sonntag (13. September 2009). Die Gemeindegründung geht zurück auf die Neuordnung nach dem 30-jährigen Krieg. Die Grafschaft Schaumburg, zu der Rinteln gehörte, wurde hier Hessen-Kassel zugeschlagen, das für sich das reformierte Bekenntnis reklamierte. Im Zuge von Wanderungsbewegungen gründete sich die reformierte Gemeinde Rinteln dann 1659. Die reformierte Gemeinde in Rinteln gehört zum Synodalverband 10 der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer.
Zum Artikel von Ulrich Reineking in der Schaumburger Zeitung >>>