Huber will den Protestantismus 3D-fähig machen

Ein etwas anderer Bericht von der zentralen Calvin-Feier – Teil 3

Bischof Dr. Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der EKD, hat in seinem Vortrag anlässlich des Calin-Jubiläums betont, dass sich die calvinistische und die lutherische Konfession gegenseitig ergänzen.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburgs und der Oberlausitz kam zusammen mit der gesamten Kirchenleitung, die eine Konsistorialsitzung für die Feierlichkeiten in der Französischen Kirche unterbrachen. Er gebrauchte zur Beschreibung des Verhältnisses der Konfessionen das Bild der Brille, die nur mit zwei Gläsern eine dreidimensionale Sicht der Dinge möglich mache. Lutherische und reformierte Konfession seien fest miteinander verbunden und bräuchten einander dringend.

Huber bezog die reformatorischen Gedanken und Entwicklungen auf den Reformprozess der protestantischen Kirchen heute. Es sei aber – so schränkte er ein – kein guter Geschmack, eigene Ideen mit Zitaten der Reformatoren glaubwürdiger machen zu wollen. Das sei ein sich schmücken mit fremden Federn.

Als Motor des EKD-Reformprozesses konnte er es sich allerdings gleichwohl nicht verkneifen, bei Calvin Unterstützung zu suchen – und auch zu finden. Vor allem in der grundsätzlichen Haltung zum ständigen Wandel der Kirche, die er bei Calvin eindrucksvoll nachzeichnete und an einzelnen Lebensstationen festmachte. Huber endete mit dem Motto: „Es lebe Calvin!“

Die Rede im Wortlaut >>>


Georg Rieger
von Wolfgang Huber

''Das ist der Sinn, in dem eine Kirche immer dazu berufen ist, „modern“ zu sein: Sie ist dazu berufen, auf die Herausforderungen ihrer Zeit im Geist Jesu und mit der Botschaft des Evangeliums zu antworten. Erstaunlich nah an Calvin sind wir mit einer solchen Beschreibung des kirchlichen Auftrags. Heißt es doch bei ihm: „Das ist unsere Aufgabe: überall in der Welt Gottes Güte bekannt zu machen. Doch darf man nicht die anderen aufmuntern und vorschicken, während wir selbst faul sitzen bleiben“.''