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Die Klimakrise – ein Angriff auf die Menschenrechte
Präses Buß auf dem Kirchentag: Es gibt keine Alternative zum Ausstieg aus Kohle und Kernkraft
Um das von Bundeskanzlerin Merkel gesetzte Ziel zu erreichen – 40 Prozent weniger Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020 auf der Basis von 1990 –, bedürfe es einer umfassenden Energiewende. Statt zentraler Großkraftwerke mit geringem Wirkungsgrad seien effiziente dezentrale Möglichkeiten der Energiegewinnung notwendig. Auch beim Energieverbrauch gebe es noch bedeutende Einsparmöglichkeiten. Zum Ausstieg aus Kohle und Kernkraft sieht Präses Buß keine Alternative.
Deutsche Umwelttechnik als Schlüssel zum Klimaschutz weiterentwickeln
Deutschland habe gerade wegen seiner umwelttechnischen Kompetenz und Exportstärke eine besondere Verantwortung gegenüber der Weltgesellschaft. Das hier vorhandene Ingenieurswissen müsse als Schlüssel zum Klimaschutz weiterentwickelt werden. Der deutsche Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß, drei Prozent, dürfe nicht „verniedlicht” werden. Ganz Afrika mit 900 Millionen Einwohnen sei ebenfalls nur mit drei Prozent an den Gesamt-Emissionen beteiligt. Das zeige, so Präses Buß, „die nicht tolerierbare Armut – auch Energiearmut – in den Ländern des Südens, die eine menschenwürdige Entwicklung verhindert.” Das Elend, das die ökologische Krise bereits jetzt verursacht, sei nicht nur eine Folge der ungezügelten Ausbeutung der Natur, sondern auch eine Folge der Herrschaft von Menschen über Menschen. Buß: „Die Ressourcen- und Klimakrise ist nichts anderes als ein gigantischer Angriff auf Menschenrechte, Menschenwürde und eine gerechte Weltgemeinschaft.”
„Fünf Prozent des CO2-Ausstoßes in Deutschland sind evangelisch”
Der Präses sparte auch die eigene Kirche als Mitversursacher nicht von der Kritik aus: „Fünf Prozent des CO2-Ausstoßes in Deutschland sind evangelisch.” Deshalb habe die westfälische Landessynode 2008 beschlossen, ein umfassendes Energiespar- und Klimaschutzkonzept 2020 zu erstellen und konsequent umzusetzen – mit der gleichen Zielmarke wie die Bundesregierung: Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes um 40 Prozent bis 2020. Wichtige Instrumente dazu gibt es schon jetzt in der evangelischen Kirche: das Umweltmanagement „Grüner Hahn”, das Gemeinden systematisch hilft, ihren Energieverbrauch deutlich zu verringern. Und das Modellprojekt „Zukunft einkaufen”, das die Marktmacht der Kirchen nutzt, um ökologisch und unter fairen Bedingungen produzierte Erzeugnisse am Markt durchzusetzen – vom Kaffee über Recyclingpapier bis zum Grünen Strom.
Pressemitteilung der EKvW, 21. Mai 2009
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