Die Zachäus-Steuerkampagne verlangt ein globales Steuer- und Wirtschaftssystem, das so handelt wie der Zöllner Zachäus, der seine bösen Taten bereute, indem es Gerechtigkeit schafft und eine Wiedergutmachung für Ausbeutung und Ungerechtigkeit leistet.
Die Kampagne setzt sich auf lokaler, nationaler und globaler Ebene für Steuergerechtigkeit ein, und spricht soziale und ökologische Schulden, einschließlich Reparationszahlungen für Kolonialismus und Sklaverei an. Die Kampagne soll die Kirchen über die damit verbundenen Probleme aufklären und gleichzeitig für Steuergerechtigkeit und Wiedergutmachung auf höchster Ebene eintreten.
Um die Kirchen zu informieren und sie in die Lage zu versetzen, sich zum Thema Steuergerechtigkeit zu organisieren, hat die Kampagne kürzlich das ZacTax Toolkit herausgegeben.
„Steuern sind ein wichtiges Instrument, um den Reichtum innerhalb eines Landes und länderübergreifend gerecht zu verteilen und um Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger für ihre Verantwortung zur Wahrung des Gemeinwohls, einschließlich der Sorge für das globale ökologische Gemeingut, zur Rechenschaft zu ziehen“, heißt es in der Einleitung des Toolkits.
„Die Kirchen können und sollen eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, nationale und internationale Steuersysteme zu fördern, die Arbeit belohnen und Gewinne umverteilen, Gendergerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit fördern und „öffentliche Übel“ wie spekulative, umweltverschmutzende und ressourcenverschmutzende Aktivitäten bestrafen“, heißt es weiter.
Zu den Kapiteln des Materials gehören „Warum Steuern und Besteuerung?“, „Theologie der Besteuerung und die Geschichte von Zachäus“ und „Kirchliche Ressourcen und was können die Kirchen tun?“. Ebenfalls enthalten sind Bibelarbeiten, eine Betrachtung für Kinder und liturgische Materialien.
„Unser Glaube zwingt uns zu einer gerechten Welt“, meint Philip Vinod Peacock, WGRK-Referatsleiter für Zeugnis und Gerechtigkeit, „und eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist ein gerechtes Steuersystem, das auf die Bedürfnisse der Armen und Besitzlosen ausgerichtet ist und nicht auf die Wünsche einiger weniger.“
Die Zachäus-Steuerkampagne ist Teil der Initiative Neue Internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur (NIFEA), einer gemeinsamen Anstrengung des Rates für Weltmission, des Lutherischen Weltbundes, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, des Ökumenischen Rates der Kirchen und des Weltrates der Methodisten. Die Finanzierung wird von der italienischen Waldenserkirche aus ihren Otto per Mille-Mitteln bereitgestellt.