Nyomi überbrachte diese Botschaft in einer Predigt, die er anlässlich des Schlussgottesdienstes des Ausschusses am 16. Mai in der Adenta Evangelical Presbyterian Church im Grossraum der Region Accra in Ghana hielt. Rund 200 Mitglieder von Ortsgemeinden hatten sich dem Exekutivausschuss zu einem Dankgottesdienst angeschlossen, der durch Gesang, Tanz und Trommeln geprägt war.
„Wir sind aufgerufen, dorthin zu gehen, wohin Gott uns ruft,” erklärte Nyomi. „Sind wir bereit, diesem Ruf Folge zu leisten, auch wenn dies unseren eigenen Wünschen nicht in allem entspricht?”
Der Exekutivausschuss der WGRK tagte vom 5. – 16. Mai im Forest Hotel in Dodowa, nahe bei Accra, der Hauptstadt des Landes. Gastgeber der Tagung waren die beiden Mitgliedskirchen der WGRK in Ghana: die Evangelische Presbyterianische Kirche, Ghana (EPCG) und die Presbyterianische Kirche in Ghana (PCG).
Das Tagungsthema – „Unsere ökumenische Vision: Quo imus? (Wohin gehen wir?)” - behandelte Fragen, die von einigen Mitgliedskirchen und weltweiten kirchlichen Organisationen an die Adresse der WGRK gestellt werden: wie gedenkt die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen ihre Beziehungen zum Ökumenischen Rat der Kirchen und anderen ökumenischen Organisationen in Genf in der Schweiz zu gestalten, nachdem sie beschlossen hat, ihren Hauptsitz im Januar 2014 von Genf nach Hannover in Deutschland zu verlegen?
Im Laufe der Aussprache zu diesem Thema bekräftigte die WGRK ihre unverbrüchliche Treue zur weltweiten Ökumene und wies auf die programmatische und verfassungsmässige Notwendigkeit hin, ein Büro im Ökumenischen Zentrum in Genf zu behalten. 2014 wird das Genfer Büro durch den stellvertretenden Leiter des Partnerschaftsfonds, Paraic Reamonn, besetzt sein. Setri Nyomi als Generalsekretär der WGRK wird seine Arbeitszeit zwischen Genf und Hannover aufteilen, bis sein Nachfolger sein Amt antritt.
Normalerweise hätte der Exekutivausschuss den nächsten Generalsekretär im Verlauf dieser Sitzung ernennen sollen. Doch die erste Auswahlrunde erlaubte dem Ausschuss noch keine eindeutige Wahl unter den potentiellen Kandidatinnen und Kandidaten. Darauf revidierte der Ausschuss seine Vorgehensweise in Dodowa und beschloss, eine Berufung zur Übernahme dieser Position an Jerry Pillay, den Präsidenten der WGRK, zu richten. Pillay bat, ihm Zeit zu lassen, diesen Ruf mit seiner Kirche und seiner Familie zu bedenken. Seine Antwort auf diese Berufung wird Ende Juli erwartet.
Ein weiterer Geschäftspunkt war die Überprüfung der Pläne zur Verlegung des Hauptsitzes der WGRK von Genf, Schweiz nach Hannover, Deutschland. Die Verlegung des Standortes erfolgt, um Kostenersparnisse für die Organisation durch die Verringerung der Personalkosten zu erzielen und die Wechselkursverluste zu reduzieren, die am jetzigen Standort durch den Höhenflug des Schweizer Franken gegenüber dem Euro und dem USDollar entstehen.
Johann Weusmann wies den Ausschuss in seiner Funktion als Generalschatzmeister jedoch darauf hin, dass 2014 noch nicht mit einem deutlichen Ausgabenrückgang für Personalkosten zu rechnen sei, weil in dieser Übergangszeit einige Mitarbeitende bereits in Hannover, andere noch in Genf angesiedelt sein dürften. 2015 hingegen, darf mit Einsparungen in Höhe von rund CHF170,000 gerechnet werden.
Schwieriger gestalte sich die Berechnung des Einkommens auf der Basis geringerer Wechselkursverluste, da die Wechselkurse Schwankungen ausgesetzt seien, sagt Nyomi. Fest stehe jedoch, dass die WGRK im Jahr 2014 den vollen Wert der in Euro überwiesenen Spenden und Mitgliedschaftsbeiträge erhalte, da die Organisation nächstes Jahr bereits in der Eurozone operationell tätig sein werde. Berechnet auf ein Einkommen in Höhe von CHF 400‘000 stellt der Wechselkursverlust im Jahr 2013 noch einen Betrag von CHF 93‘000 dar.
An seiner Sitzung vom Jahr 2012 wurde der Exekutivausschuss informiert, dass der Reservefonds der Organisation so gut wie erschöpft sei. An der Sitzung von 2013 erfuhr der Ausschuss jedoch, dass die Reserven gegen Jahresende voraussichtlich 1.1 Millionen CHF betragen würden, ein Betrag, der zu einem guten Teil darauf zurückzuführen ist, dass die UEK in Deutschland einen Beitrag für den Reservefonds in Höhe von Euro 300‘000 bewilligt hat.
Der Exekutivausschuss bewilligte einen Budgetvoranschlag vn CHF 200‘000 für die mit der Verlegung des Hauptsitzes verbundenen Kosten.
Die dem Ausschuss vom Referat für Gerechtigkeit und Partnerschaft vorgelegten Pläne für 2014 sehen folgende Arbeitsschwerpunkte vor: eine Antwort der Kirchen zum Problem des Menschenhandels; die Förderung respektvoller, gewaltloser Beziehungen zwischen Männern und Frauen; und Weiterarbeit an Projekten zur Veränderung des weltweiten Finanzsystems. Man hat ein „Expertengruppe“ von Wirtschaftswissenschaftlern, Soziologen und Theologen zur Erarbeitung eines auf der Grundlage von Gleichheit und grösserer Gerechtigkeit beruhenden Systems eingesetzt. Die Vorschläge dieser Gruppe sollen den Finanzinstitutionen und Regierungen vorgelegt werden.
Der Bericht des Referates für Theologie, Gemeinschaft und Mission sieht Pläne für die nächste Veranstaltung des zweijährigen Global Institute of Theology (GIT) vor, das 2014 in Costa Rica stattfinden soll. Das GIT bietet ein intensives, zeitlich begrenztes Programm für junge TheologInnen sowie frisch ordinierte PfarrerInnen an, dessen Schwerpunkt auf Fragen der weltweiten Ökumene liegt. Weiter umfasst die für das kommende Jahr geplante Arbeit ein Treffen des internationalen Theologennetzwerkes. Insbesondere TheologInnen der jüngeren Generation sollen zur Teilnahme daran eingeladen werden.
In seinen abschliessenden Worten anlässlich des Schlussgottesdienstes dankte der aus Südafrika stammende Präsident der WGRK, Jerry Pillay, dem lokalen Vorbereitungsausschuss für die dem Exekutivausschuss erwiesene Gastfreundschaft. Er unterstrich dabei insbesondere die von den beiden Ökumenereferenten der Gastkirchen geleistete programmatische Mitarbeit. Beide waren ständig an der Tagung präsent, um den guten Geschäftsablauf zu gewährleisten: Seth Agidi (EPCG) und Solomon Sule Saa (PCG).
Pillay fügte Worte der Anerkennung für Nyomi hinzu, der 2014 sein vierzehnjähriges Mandat als Generalsekretär beendet. Der aus Ghana stammende Nyomi wurde für seine Leistungen im Dienst der weltweiten Kirche und für sein Engagement für soziale Gerechtigkeit in Afrika und anderen Regionen der Welt geehrt.