Freiwillige „Fair-Pflichtung“

Bündnis „Gerecht genießen“ - eine Aktion von Brot für die Welt

Zehn Kirchengemeinden in der Lippischen Landeskirche haben sich dazu verpflichtet, bei Gemeindeveranstaltungen ausschließlich fair gehandelten Kaffee auszuschenken. Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann gratulierte den Gemeinden zu dieser freiwilligen „Fair-Pflichtung“ und überreichte den Gemeindevertretern am 28. Oktober, in der Detmolder Stadthalle ein werbewirksames „Dankeschön-Schild“ der evangelischen Hilfsaktion „Brot für die Welt“.

Auf dem Schild ist zu lesen: „Wir trinken Kaffee aus fairem Handel. Dafür bedankt sich die Aktion Brot für die Welt“.

Folgende Gemeinden wurden ausgezeichnet: die acht evangelisch-reformierten Gemeinden Berlebeck, Detmold-Ost, Detmold-West, Leopoldstal, Pivitsheide, Heiligenkirchen, Horn, Bad Meinberg sowie die beiden evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Detmold und Lage. Landessuperintendent Dr. Dutzmann rief bei der Ehrung der Gemeinden dazu auf, ihrem Beispiel zu folgen: „Wir streben an, dass es in allen 69 Gemeinden der Lippischen Landeskirche Kaffee und Tee aus fairem Handel gibt.“

Den Anstoß zur Verpflichtung hatte der Detmolder Eine-Welt-Laden Alavanyo anlässlich seines 25jährigen Bestehens gegeben, das Anfang Juni gefeiert worden war. Die ehrenamtlich Mitarbeitenden im Eine-Welt-Laden hatten sich im Jubiläumsjahr des Fachgeschäfts für fairen Handel zum Ziel gesetzt, mindestens zehn lippische Kirchengemeinden für die Teilnahme an der deutschlandweiten Initiative „Gerecht genießen - 1000 Gemeinden trinken fair“ zu werben.
„Brot für die Welt“ hat diese Initiative im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Mit dem Bündnis will die Hilfsaktion den fairen Welthandel unterstützen. „Gerecht genießen“ läuft bis zum 1. Advent 2008, dem 50. Jahrestag der Eröffnung von „Brot für die Welt“. Bis dahin sollen sich 1000 Kirchengemeinden verpflichten, bei ihren Veranstaltungen Kaffee ausschließlich mit dem Fair-Trade-Siegel zu verwenden.

Die Übergabe der Schilder in der Stadthalle erfolgte unmittelbar vor der sehr gut besuchten Aufführung des Theaterstücks „Kredit für Taslima“. Dieses von der freien Theatergruppe Berliner Compagnie gespielte Stück war ein Plädoyer für das entwicklungspolitische Instrument des Kleinkredits. Zugleich setzte es sich kritisch mit der Weltbank und ihrer von transnationalen Konzernen beeinflussten Politik auseinander. Die seit 20 Jahren in der Eine-Welt-Thematik engagierte Berliner Compagnie hatte die Themen „Fairer Handel“ und „Mikrokredite“ hineingewebt in eine Liebesgeschichte und sie bühnenwirksam inszeniert als Melodrama á la Bollywood mit viel Tanz, Musik und einem Happyend.


Barbara Schenck