'Diskussion um eine humane Flüchtlingspolitik wird wiederbelebt'

Präses Manfred Rekowski dankt Stadtoberhäuptern für ihre Initiative zur Aufnahme von Flüchtlingen

Präses Manfred Rekowski: 'Die menschliche Katastrophe im Mittelmeer hat neue erschreckende Ausmaße angenommen.'

Rekowski begrüßt das Angebot der Städte Düsseldorf, Köln und Bonn, aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge aufzunehmen.

„Ich bin dankbar, dass durch diese Initiative die Diskussion um eine humane Flüchtlingspolitik in Deutschland belebt wird. Die freiwillige dezentrale Aufnahme von Flüchtlingen ist ein wichtiger Beitrag dazu. Ich danke Oberbürgermeisterin Henriette Reker sowie den Oberbürgermeistern Thomas Geisel und Ashok Sridharan auch für ihre deutlichen Worte zur Bedeutung der zivilen Seenotrettung. Dass, wie die drei schreiben, als unmittelbare Folge der Behinderung und Kriminalisierung von privaten Initiativen zur Seenotrettung die menschliche Katastrophe im Mittelmeer neue erschreckende Ausmaße angenommen hat, haben mir Mitarbeitende der Organisation Sea-Watch bei meinem Besuch auf Malta vergangene Woche eindrücklich beschrieben. Ich hoffe, dass die Stimmen vom Rhein gehört werden und die Rettungsschiffe sowie das Aufklärungsflugzeug Moonbird unverzüglich und ungehindert im Mittelmeer wieder tätig werden können.“

Rekowski, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, war vom 16. bis 18. Juli auf Malta, um sich ein Bild von der Lage der derzeit an ihrem humanitären Einsatz gehinderten Seenotrettungsorganisationen und ihrer Mitarbeitenden zu machen. Mit seinem Besuch bekundete er zugleich die Solidarität der evangelischen Kirche mit denen, die sich auf dem Mittelmeer für die um ihr Leben kämpfenden Flüchtlinge einsetzen, statt einfach wegzusehen. Neben der akuten Seenotrettung fordert der Kammervorsitzende Rekowski einen grundsätzlichen Wechsel in der europäischen Migrations- und Asylpolitik. Es gelte weiterhin, bei den Ursachen von Migration und Flucht anzusetzen, legale und sichere Zugangswege zu eröffnen und ein solidarisches Verteilsystem in Europa einzurichten.


Isabel Metzger