Bis Frühjahr 2019 möchte sie nicht nur eine weitere Stellungnahme zum Thema Frieden und dem Vorrang von zivilen Konfliktlösungen auf den Weg bringen, sondern Anstöße, wie in allen kirchlichen Handlungsfeldern Frieden gefördert werden kann. Dazu gehöre der entschiedene Widerspruch gegen Waffenexporte und die Ächtung von autonomen Waffensystemen ebenso wie eine Theologie, die Sicherheit jenseits von Waffen und Schutzmauern denkt, fairer Handel und die Förderung weltweiter Gerechtigkeit, die Konflikte verringert.
In der Diskussion unter dem Wort aus Psalm 34 „Suche Frieden und jage ihm nach!“ wurden Bedrohungen durch moderne Cyberkriege im Internet ebenso wie die Nachwuchswerbung der Bundeswehr an öffentlichen Schulen kritisch diskutiert. Deutlich wurde dabei, dass die kontroverse und respektvolle Debatte, über die Stellung von Soldatinnen und Soldaten im Dienst für den Frieden, unbedingter Bestandteil einer Kirche des Friedens und des Friedens überhaupt ist. Diese Streitkultur wurde von Synodalen gelobt, ebenso wie von der Stellvertretenden Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, die für die Kirchenleitung einen ersten Entwurf eingebracht hatte. Er wird nun bis zur Frühjahrssynode in Ausschüssen bearbeitet.
Bei der Einbringung erinnerte Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf an die Tradition des friedenspolitischen Einsatzes in der hessen-nassauischen Kirche. „Es gehört von Anfang an zum Profil der EKHN, sich in aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen aus dem Glauben an den dreieinigen Gott heraus zu engagieren und Stellung zu beziehen“, sagte sie. Nach Worten Scherfs ist der Widerstand des ersten Kirchenpräsidenten Martin Niemöller gegen die Wiederbewaffnung im Nachkriegsdeutschland das bekannteste Beispiel. Darüber hinaus kennzeichneten viele Aktivitäten und Stellungnahmen zu friedensethischen Fragen im Zusammenhang mit der atomaren Bewaffnung, zur Startbahn-West oder zu Waffenexporten das Engagement der EKHN.