'Zivile Initiativen notwendig'

ErK: Unterstützung für neues Rettungsschiff

(Symbolbild) © Pixabay

Die Evangelisch-reformierte Kirche unterstützt die Initiative des Kirchentags und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ein neues Rettungsschiff ins Mittelmeer zu schicken.

„Wir stellen für die Anschaffung oder Entsendung 15.000 Euro bereit“, kündigte Kirchenpräsident Martin Heimbucher an. „Das Schicksal derer, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten, darf uns nicht gleichgültig sein.“ Heimbucher kritisierte Kriminalisierung ziviler Seenotretter. „Seenotrettung ist eine rechtliche Verpflichtung und ein Gebot christlicher Nächstenliebe.“

Die kirchliche Initiative für ein neues Rettungsschiff solle ein Zeichen setzen, das unsere Gesellschaft an ihre humanitäre Pflicht erinnert, so Heimbucher. „Solange es keine staatliche, von der Europäischen Union getragene Seenotrettung im Mittelmeer gibt, sind zivile Initiativen notwendig“, betont er. Die Unterstützung eines zivilen Rettungsschiffs sei aber auch eine Mahnung an die europäische Politik, dass es dringender denn je Seenotrettung und einen europäischen Verteilmechanismus für Bootsflüchtlinge brauche.

Die Evangelisch-reformierte Kirche ist die erste EKD-Mitgliedskirche, die eine Unterstützung für das Schiff zugesagt hat. Einen entsprechenden Beschluss fasst das kirchenleitende Moderamen diese Woche. Die Initiative zu dem Rettungsschiff entstand beim evangelischen Kirchentag im Juni in Dortmund. In einer Kirchentagsresolution forderten Besucher die EKD auf, die Initiative für ein kirchlich getragenes, ziviles Rettungsschiff zu ergreifen. Inzwischen engagiert sich die EKD dafür, ein breites Bündnis aufzustellen. Mitglieder eines Trägerverein sollen durch ihren Beitrag die Anschaffung eines Schiffes unterstützen, das dann der Rettungsorganisation Sea-Watch e.V. zur Verfügung gestellt werden könne, heißt es bei der EKD.

Heimbucher wünscht sich, dass es gelingt, für das Rettungsschiff Unterstützung in ganz Europa zu gewinnen. Ihm sei bewusst, dass ein weiteres Schiff nicht die die Probleme von Flucht und Migration löse. „Es wäre aber ein starkes Zeichen, wenn sich viele Kirchen in Europa der Initiative anschließen“, betont der Kirchenpräsident.


Quelle: ErK