'Wir sind als Kirche in der Pflicht, gemeinsam etwas zu verändern'

Am Freitag riefen die Kirchen bundesweit zum Klimastreik auf

Am Freitag den 19. März riefen „Fridays for Future“ erneut unter dem Motto #nomoreemptypromises zu einem globalen Klimaaktionstag auf – etwa mit einem Onlinestreik und coronakonformen Kunst-Aktionen in der Nachbarschaft. Kirchengemeinden deutschlandweit beteiligten sich daran.

Mit dem Leitsatz „Hände hoch fürs Klima“ haben so u.a. Aktivist*innen von Fridays- und Lippe for Future Handabdrücke und Umrisse, Plakate und Bilder mit kreativen Sprüchen und Forderungen für mehr Klimagerechtigkeit gesammelt. Am 19. März werden die gesammelten Werke im Rahmen des Klimastreiks eingesetzt. In Detmold gab es einen Protestlauf.

Auch Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), rief zum entschlossenen Handeln in der Klimakrise auf: „Für den christlichen Glauben gehören die Dankbarkeit für die Schönheit der Schöpfung, die Sorge um ihre Erhaltung und der Kampf gegen ihre Zerstörung untrennbar zusammen“, so Kurschus. „Es braucht klare Worte, entschlossene Hoffnung und tätige Umkehr und es braucht sie jetzt! Der Klimaaktionstag am 19. März ist eine wichtige Gelegenheit hierfür einzutreten und hieran zu erinnern.“

Jochen Cornelius-Bundschuh, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden, formulierte zu dem Anlass ein Klimagebet: Klimagerechtigkeit sei eine „politische Aufgabe“. Jeder könne aber auch mit seinem persönlichen Verhalten beitragen. Außerdem „mit unserem Engagement vor Ort in unseren Gemeinden und Kommunen; in unserer Arbeit mit Partnerkirchen wie in Vanuatu, die uns am Weltgebetstag eindrücklich vor Augen gestellt haben, wie ihr Land durch den Klimawandel bedroht ist; indem wir für eine Politik eintreten, die den CO2-Ausstoß schnell und verbindlich auf 1,5°C begrenzt.“

Badische Gemeinden beteiligten sich am Freitag mit Klimaaktionen vor Ort wie zum Beispiel Andachten, die Solidarität mit der Bewegung Fridays for Future bekunden. Auch die Studierenden der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal (KiHo) beteiligten sich an dem Aktionstag mit einem Gottesdienst aus der Alten reformierten Kirche (CityKirche) in Wuppertal-Elberfeld. Die Predigt hielt stud. theol. Benjamin Frensel. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von stud. theol. Mirjam Rudzio (Querflöte) und Kreiskantor KMD Jens-Peter Enk (Flügel). Am 31. März abends eine Online-Klimaandacht von Christina-Maria Bammel, Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

„Wir wissen seit Langem, dass wir etwas gegen den Klimawandel und für die Bewahrung der Schöpfung tun müssen“, sagt Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). „Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen von ,Fridays for Future‘ haben uns wachgerüttelt. Wir können nicht so weitermachen wie bisher. Das darf kein leeres Versprechen sein. Wir sind als Kirche in der Pflicht, gemeinsam etwas zu verändern und die Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.“

Der Klimastreik fällt in die Passionszeit. Die Landeskirchen ruft in der Zeit seit Jahren zum ökumenischen Klimafasten auf. Unter dem Motto „So viel du brauchst“ werden Impulse für ökologisches Handeln gegeben.Mitglieder des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit luden am 19. März außerdem zu einer Klimaandacht auf Zoom ein.