Wie ich den Gottesdienst am Bildschirm gern seh' und hör'

Zwölf unmaßgebliche, aber wohlmeinende Tipps für gelungene Online-Gottesdienste

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Von Martin Heimbucher

Zu den technischen Voraussetzungen von Online-Gottesdiensten finden sich schon gute Tipps im Netz.1 Was aber die liturgische Gestaltung digital vermittelter Gottesdienste angeht, suche ich bislang vergeblich. Im Folgenden habe ich aus der persönlichen Erfahrung als Mitgestalter und Nutzer von Online-Gottesdiensten einige subjektiv gefärbte Hinweise aufgeschrieben. Sie verdanken sich vor allem: eigenen Fehlern, aus denen ich in den vergangenen Monaten gelernt habe.

1. Gottesdienst online: Notbehelf - oder kreative Chance?

Online verbreitete Gottesdienste können das Zusammenkommen live in der Kirche nicht ersetzen. So wie auch die beste Fußball-Übertragung das Dabeisein im Stadion nicht ersetzen kann. Andererseits haben wir mit Online-Gottesdiensten die Chance, Menschen zu erreichen, die nicht zum Kreis der regelmäßigen Kirchgänger gehören. Gerade das fordert jedoch eine andere Gestaltung als der gewohnte Gottesdienst. Denn die Kultur der digitalen Medien kennt kein Pardon für Produktionen, die zwar gut gemeint sind, aber die Möglichkeiten und Erfordernisse digitaler Kommunikation ignorieren.

Freilich bietet das Netz in allen Sparten eine große Bandbreite - von Gekonntem bis hin zu fahrlässigen oder unfreiwilligen Peinlichkeiten. Das gilt auch für christliche Produktionen. Wir sollten den „Markt der Unmöglichkeiten“ als Kirche aber gerade nicht bedienen. Für die relativ unvorbereitet produzierten Videos aus dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 dürfen wir auf "Welpenschutz" hoffen – und manche davon stillschweigend wieder aus dem Netz entfernen.

Diese ersten Versuche krankten vor allem daran, dass wir herkömmlich gestaltete Gottesdienste einfach abzufilmen versuchten, ohne uns wirklich auf das Internet als Medium einzustellen. Nach gut eineinhalb Jahren Erfahrung mit Online-Gottesdiensten sollten uns aber viele vermeidbare Fehler nicht mehr passieren. Auch die besonderen Möglichkeiten des Internet sollten wir nicht auf Dauer ignorieren – erst recht wenn wir uns daran machen, gottesdienstliche Online-Angebote auch über die Pandemie hinaus vorzuhalten.

2. Die Dauer: kürzer und konzentrierter als sonst

Die mit hohem personellem und technischem Aufwand produzierten Gottesdienste im öffentlich-rechtlichen Fernsehen beschränken sich in der Regel auf 45 Minuten. Für selbst produzierte gestreamte Gottesdienste empfehle ich, sich auf eine Dauer von etwa einer halben Stunde zu beschränken. Auch im Blick auf die Laufzeiten unterliegt die Kommunikation über Bildschirme anderen Gesetzmäßigkeiten als eine Zusammenkunft in einem Raum. Damit verkürzen sich notwendig (und am besten proportional gleichmäßig) die einzelnen Elemente des Gottesdienstes. Was den reformierten Gottesdienst ohnehin auszeichnet, sollte in Online-Gottesdiensten für alle Schritte der Liturgie umgesetzt werden: die Konzentration auf das Wesentliche.

Das könnte für einen konventionellen Ablauf bedeuten: Vorspann mit Musik (-2‘) Wort zum Eingang (-1‘) Lied (–2‘) Gebet (-2') Lesung (-3') Lied (-2') Predigt (-7') Lied/Musik (-2‘) Fürbitte und Unservater (-3‘) Lied (-2‘) Kollektenankündigung und Segen (-2') Ausklang mit Musik und Infos (-2')

3. Die erste Einstellungen: Visitenkarte für das Ganze

Die ersten Sekunden eines Videos sind maßgeblich dafür, ob nur die ohnehin Interessierten dabeibleiben, oder ob auch Neugierige zum Verweilen gewonnen werden können. In guten Bildern, schönen Klängen und trefflichen Informationen sollte in weniger als einer Minute deutlich werden, woher die Sendung kommt und was die Empfänger erwartet. Wenn die Kirche von außen gezeigt wird, sollte sie nicht für sich allein, sondern im Ensemble des Dorfes oder des Stadtviertels gezeigt werden.

Was motiviert mich eigentlich, von zu Hause aus - anstelle eines professionell gemachten Fernseh-Gottesdienstes – mir den Online-Gottesdienst ausgerechnet dieser Gemeinde anzusehen? Stärkstes Motiv wird vermutlich eine persönliche Verbundenheit mit der Gemeinde, mit dem Kirchenraum oder mit der Predigerin bzw. einem anderen Mitwirkenden sein. Deshalb sollte bereits die erste Sequenz mich unverwechselbar an diesen Ort bzw. zu den wichtigsten Protagonisten führen. In diesem Sinne einladend wirkt eine kurze persönliche Begrüßung vor der Kirchentür.

4. Bild und Ton: bitte gleichermaßen brillant!

Zum gesprochenen Wort treten bei Video-Gottesdiensten gezielt gewählte Bildeinstellungen. Das Auge hört mit. Das tut es zwar auch, wenn ich in der Kirche sitze. Jetzt aber entscheiden die Produzenten mit Bildausschnitt und Kameraführung, worauf mein Blick fällt. Dass sie hierbei die Botschaft nicht konterkarieren, sondern möglichst unterstützen, ist eine interessante neue Aufgabe für die Mitwirkenden.

Heutige Kameras haben eine hervorragende Bildqualität. So braucht man „nur noch“ auf eine ansprechende Bildeinstellung und auf die ausreichende Ausleuchtung vor allem der Gesichter (Extra-Beleuchtung!) zu achten. Jawohl, der Videogottesdienst verlangt eine aufmerksame Bildästhetik: Steckdosen, Verlängerungskabel, angelehnte Türen oder gar ein Feuermelder im Hintergrund können im Video zu veritablen Störfaktoren werden. Vielleicht werden wir dabei auf visuelle Zumutungen in unseren Kirchen aufmerksam, die auch im Normalbetrieb kein Qualitätszeichen einer reformiert zurückhaltenden Raumgestaltung sind. Schmucklos heißt ja nicht: stillos.

Leider fällt die Qualität der Tonaufnahme gegenüber der Bildqualität in unseren Online-Gottesdiensten oft deutlich ab. Für die Sprechenden sind Ansteckmikrofone mit Funkübertragung unerlässlich. Für die Musikaufnahmen gelten erhöhte Anforderungen an Tonqualität und Aussteuerung. Eine gleichermaßen hohe Bild- und Tonqualität ist aber unabdingbare Voraussetzung für Online-Gottesdienste. Kirchenräume sind ohnehin ein anspruchsvoller Rahmen für eine Übertragung.  Und unter freiem Himmel sind die Aufnahmeverhältnisse nicht einfacher. Im Zweifelsfall muss vor der Produktion professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine Generalprobe mit allen Mitwirkenden ist in jedem Fall zu empfehlen.

5. Die ersten Minuten: Alle Mitwirkenden kommen vor

Im ersten Viertel der Gesamtzeit, also spätestens nach 5-7 Minuten, sollten alle am Gottesdienst Beteiligten in Bild und Ton vorgekommen sein. Da keine Gemeinde im Raum ist, muss auf diese Weise deutlich gemacht werden, dass der Gottesdienst nicht von der Pfarrperson allein gehalten wird. Was schon im Normalfall nach reformiertem Verständnis problematisch ist, wird im Netz zur Farce: Wenn ein Pastor sich als monologisierender Alleinunterhalter und womöglich auch noch als Solosänger versucht.

Jeweils weitere geschulte Stimmen sollten die Lieder singen und Lesungen bzw. Gebete übernehmen. Warum nicht die Wortteile einschließlich der Predigt durch dialogische Elemente bzw. wechselnde Stimmen beleben? Vermeiden Sie schließlich deprimierende Kameraeinstellungen auf leere Bank- bzw. Stuhlreihen – wenn dort nicht etwa durch eine besondere Gestaltung (Bilder, Blumen, Kerzen) auf die hier fehlende Gemeinde hingewiesen wird.

6. Gesicht zeigen – und zum Beten verbergen

Die Sprechenden müssen in der Regel von vorn und in Großaufnahme mit Gesicht und Händen gezeigt werden – nicht zuletzt, um auch Hörgeschädigten das Verfolgen des Gesagten zu erleichtern. Im Profil oder gar von hinten sollten Sprechende allenfalls übergangsweise gezeigt werden. Es ist besser, auf Kanzel oder Lesepulte zu verzichten. Von Medienprofis kann man lernen, Sprechtexte auf DIN A 5-Kartons in einer Hand zu halten; mit schwarzer Rückseite sind sie vor einem Talar kaum wahrnehmbar. Und ein Teleprompter kann vollends für den notwendigen Blickkontakt der Sprechenden mit der Kamera sorgen. (Ausnahme: Schriftlesungen sind – Lesungen!)

Anders ist es bei den Gebeten. Betende sollten m.E. nicht für längere Zeit im Bild sein. Das Gebet im Gottesdienst ist keine Darbietung, sondern geschieht mit dem Ziel, Anderen das Mitbeten zu ermöglichen. Während der Gebete empfiehlt es sich, im Bild auf meditativen Motiven zu verweilen, wie sie jeder Kirchenraum bietet.

7. Musik und Gesang – gern einfach, aber bitte gekonnt

Musikalische Darbietung und Begleitung im Gottesdienst muss nicht virtuos sein. Aber sie muss so gelungen sein, dass Mensch ihr ohne Peinlichkeit zuhören und zusehen kann. Es ist zu bedenken, dass auf den gleichen Bildschirmen und über die gleichen Lautsprecher sonst in aller Regel hoch professionell gemachte Musik läuft. Bei digitalen Formaten stehen wir unvermeidlich in dieser Konkurrenz. Dennoch haben auch singende und musizierende Laien eine Chance – wenn sie Stücke darbieten, die sie gut beherrschen.

Im Übrigen können Sie auch aus dieser „Not“ eine Tugend machen: Indem Sie Profimusiker aus dem Umfeld Ihrer Gemeinde zur Mitwirkung gewinnen – und sie bitte auch fair bezahlen. Wir haben darüber gestaunt, welche Horizonterweiterung Gottesdienste durch Musikstile bekommen können, die sonst kaum einmal in der Kirche zu hören sind.

8. Predigen – anders als gewohnt und: persönlich

Auch die Predigenden stehen im digitalen Format in ungewohnter Konkurrenz zu den Medienprofis, die ansonsten die Bildschirme bevölkern. Auch das sollte uns nicht einschüchtern – sondern ermöglicht uns einen neuen Zugang zu unserer Rolle: Meine Stimme muss nicht mehr den ganzen Kirchenraum füllen. Deshalb kann (und sollte) ich auf einen getragenen Predigtton verzichten. Ich darf womöglich etwas schneller und nuancierter reden als sonst von der Kanzel. Andererseits fordert die Kamera eine entschiedene Gestik, eine Lebendigkeit wie im Gespräch in einem überschaubaren Kreis. Ich stehe nicht mehr wie zum Vortrag auf einer Bühne oder oben auf der Kanzel. Sondern unmittelbar visavis bzw. face to face mit der Kamera - und mit den Betrachtern zu Hause.

Das ist eine große Chance. Aber es fordert einen anderen Predigtton. Weniger Vortrag. Viel mehr Dialog – virtuell mit den Zugeschalteten zu Hause als imaginierten Gesprächspartnern. Oder echt im Dialog mit Gemeindegliedern und anderen (auch wenn dieses Gespräch vorbereitet und also inszeniert ist). Vielleicht verzichten wir Pastorenleute dann auch auf den Talar. Wenn wir verstehen, dass wir nicht mehr einen Vortrag halten, sondern in einem Gespräch stehen, werden wir anders predigen. Einfacher. Persönlicher. Kürzer. Von dieser Erfahrung werden auch unsere präsentischen Gottesdienste profitieren.

9. Eine andere Form. Und die Inhalte?

Ändern sich im digitalen Raum auch die Botschaften, die wir weitergeben? Ich vermute: Ja. Das fordert unsere kritische Aufmerksamkeit. Wenn eine inhaltliche Anpassung an den digitalen Raum und seine Nutzer unbewusst erfolgte, wäre das nicht unproblematisch. Wenn sie beobachtet, reflektiert und gestaltet wird, wird es spannend. Natürlich haben wir als Kirche auch im Netz kein anderes Evangelium zu verkünden als in anderen Gemeindesituationen. Aber es könnten hier mit den anderen Formen auch andere Facetten der Botschaft entfaltet werden.

Stellen wir uns darauf ein, dass wir mit den Online- Gottesdiensten nicht nur einen Notbehelf für aktuell verhinderte Gottesdienstteilnehmer entwickeln, sondern eine gottesdienstlichen Alternative für Digital Immigrants und Digital Natives. Dann werden wir auch die Wirklichkeit digitaler Welten, die längst unser Zusammenleben prägt, in unsere Verkündigung einbeziehen. Es geht dabei gerade nicht um eine unkritische Rezeption digitaler Interaktionsformen. Vielmehr darum, das Evangelium auch auf diesen Teil unserer Lebenswirklichkeit zu beziehen. Dass wir hierbei als Kirche noch in den Kinderschuhen stecken, ist unübersehbar. Und dass wir nur in Zusammenarbeit mit der Generation unserer Kinder und Enkelkinder weiterkommen, ebenfalls. Wieder eine Chance!

10. Geistesgegenwart – Livestream oder Konserve?

Wenn schon kein leibhaftiges Zusammenkommen möglich ist, wird ein zeitgleich aufgenommener und also live gestreamter Gottesdienst ungleich näher am Erleben einer Zusammenkunft sein als eine Konserve. Auf der Linie dieser Einsicht liegt es, den Teilnehmenden am Bildschirm Gelegenheit zu geben, nicht nur passiv, sondern aktiv an der Interaktion des Gottesdienstes teilzunehmen. So könnte es rechtzeitig vor Beginn ein gegenseitiges Begrüßen geben - und nach dem Gottesdienst ein interaktives Adé-Sagen, wenn nicht ein kurzer Plausch beim je eigenen Tee.
Zu den Gottesdiensten auf „Kirche.plus“, dem digitalen Erprobungsraum der Lippischen Landeskirche, werden die Teilnehmenden gleich begrüßt mit der Einladung: „Ihr könnt Euch im Chat oder per SMS am Gottesdienst beteiligen!“ Schriftlich eingebrachte Fürbitten werden von einer Mitwirkenden verlesen. Warum sollten so nicht auch Fragen oder Gedanken zur Predigt eingestellt werden? Während des Gottesdienstes können wir z.B. auch per „Mentimeter“ kollektiv Gedanken oder Gebete aus der Gemeinde sammeln und visualisieren. Damit nutzen wir online Möglichkeiten, die so bisher im Gottesdienst nicht gegeben waren.

11. Online-Sakramente Taufe und Abendmahl – „unmögliche Möglichkeiten“

Wesentlich für eine angemessene Feier der Sakramente Taufe und Abendmahl ist nach reformiertem Verständnis die „Real-Präsenz“ der Gemeinde, ein leibhaftes Zusammensein. Diese beteiligte Gegenwart der Gemeinde konkretisiert sich bei der Feier der Sakramente im Geben und Empfangen des Zeichens der Taufe (dreimaliges Übergießen des Kopfes mit Wasser) bzw. im Geben und Empfangen von Brot und Kelch.

Inwieweit über die Online-Beteiligung eine so „leibhaftige“ Verbindung der Gemeinde untereinander wenigstens dargestellt kann, müssen die Erfahrungen zeigen. Die entsprechenden Versuche der letzten eineinhalb Jahre bedürfen noch der Evaluierung und kritischen Reflexion. Eine Brücke zwischen digitalem und leibhaften Verbundensein könnte unter Umständen eine Art Haustaufe oder Hausabendmahl sein: Dabei vollziehen Familienmitglieder den Ritus, der per Stream von der Pfarrperson geleitet und von der Gemeinde begleitet wird.

12. Wenn alles gut geht: Was wir mit den Online-Gottesdiensten lernen

Unsere aus der Not der Corona-Kontaktsperren geborene Erfahrungen mit online gestreamten Gottesdiensten werden, so hoffe ich, bei vielen Gottesdienst-Verantwortlichen Einsichten über den Gottesdienst generell befördern, z.B. diese:

  • Der Gottesdienst ist eine (potentiell weltweit!) öffentliche Veranstaltung mit freiem Zutritt für alle – und keine Insider-Zusammenkunft. Sein einladender Charakter auch für ungeübte Teilnehmer ist ein wichtiges Qualitätskriterium.
  • Gerade dort, wo das WORT, die verbale Kommunikation des Evangeliums, im Mittelpunkt steht, ist es keineswegs gleichgültig, welches BILD wir abgeben.
  • „In der Kürze liegt die Würze.“ Das gilt generell: Für die Länge gesprochener Sätze. Für biblische Voten und Gebete. Für die Predigt. Und für die Ansagen. Das online-Format fördert eine reformierte liturgische Tugend: die heilsame Konzentration.
  • Im Gottesdienst sind Profis und Laien gemeinsam aktiv, jeder und jede mit ihren Erfahrungen und ihren Fähigkeiten.
  • Im Online-Gottesdienst werden Digital Natives, also Konfirmanden, Jugendliche und junge Erwachsene, unverzichtbare Mitgestalter. Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten sollten nicht nur in technischer, sondern auch in geistlicher Hinsicht zum Tragen kommen.
  • In dem erweiterten Team, das für die Produktion eines Online-Gottesdienstes nötig ist, wird vollends deutlich, dass Pastorinnen und Pastoren keineswegs Experten für alle Belange eines Gottesdienstes sind.
  • Wenn wir von den Beteiligten jeweils genau das abrufen, was sie öffentlich gut darbieten können, dann erwarten wir von ihnen nicht zu viel- und nicht zu wenig.
  • Wenn nicht jetzt – wann wollen wir dann zum Ausdruck bringen, dass der Gottesdienst nicht von der Pastorin oder vom Pastor allein, sondern von einer ganzen Schar Mitwirkender „gehalten“ wird? Die Mitwirkenden sind aber keine bloßen „Helfer“, sondern haben jeweils ihre besondere Verantwortung und eigene Würde.
  • Die Zusammenarbeit auch mit säkular tätigen Künstlern (Musikern, Gestaltern, Textern) ist eine Chance für die Kraft des Geistes Gottes, die Gemeinde auch mit Impulsen von außen zu beleben – nicht nur zur Corona-Zeit.
  • Jeder Gottesdienst ist dialogisch. Digitale Formate erweitern die Möglichkeiten vieler, sich am Gottesdienst als einem interaktiven Geschehen zu beteiligen.

Digital vermittelte Kommunikation ist auch in der Kirche kein Ersatz, aber eine willkommene Ergänzung der grundlegend leibhaften Begegnung in der Gemeinde. Bei aller Begeisterung für neue Kommunikationsmöglichkeiten müssen wir sensibel bleiben auch für die Defizite und für die Risiken und Nebenwirkungen digitaler Kommunikation. Es droht eine weitergehende Vereinzelung, auch in der Gemeinde. Wechselseitige Empathie und ganzheitliche Begegnung sind Bedingungen für gelingende Kommunikation, gerade in der Kirche.


Martin Heimbucher