Politisches Gebet zur Nacht

10. Juni 2023, 22-23 Uhr

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Ende gut - alles gut? Zwischen Apokalypse und Lebensfreude. Impulse von Jörg Alt (Jesuitenpater und Klimaaktivist), Anna-Nicole Heinrich (Synodenpräses) und Georg Rieger (Pfarrer in St. Martha)

Ob Klimawandel oder Kriege: Viele Menschen sehen die Welt auf einen Abgrund zugehen. Für die Zukunft gibt es scheinbar keinen positiven Ausblick mehr. Nehmen wir diese Ängste ernst genug? Können wir aus der Bibel möglicherweise Impulse bekommen, wie wir mit einer aussichtslosen Situation umgehen?

  • Ist der Gedanke an ein Ende der Welt vielleicht gar nicht so fatalistisch wie es scheint, sondern so real wie wir ja auch mit unserem eigenen Tod umgehen?
  • Sind apokalyptische Gedanken ein Ansporn für noch mehr Anstrengung, dem drohenden Ende entgegenzuwirken?
  • Können wir Gott doch zutrauen, dass er uns zur Vernuft bringt und die Welt rettet?

Beteiligte sind: 

  • Pater Jörg Alt, der sich mit der 'Letzten Generation' auf die Straße klebt und in München gerade vor Gericht steht.
  • Anna-Nicole Heinrich, die als Studentin zur Präses der EKD-Synode gewählt wurde
  • Georg Rieger, Pfarrer der Gemeinde St. Martha und Mitglied des Moderamens des Reformierten Bundes

An dem politischen Gebet wird auch das Publikum beteiligt.

Zum Hintergrund:

Das politische Gebet zur Nacht war ursprünglich eine ökumenische Initiative auf dem Katholikentag 1968 in Köln. Protagonist*innen der ersten Stunde waren unter anderem Dorothee Sölle, Fulbert Steffensky, Marie Veit, Heinrich Böll. Die Veranstalter legten die Anfangszeit auf 23 Uhr fest, daher der Name. Nach dem Kirchentag fanden wöchentlich in der evangelischen Kölner Antonierkirche Politische Nachtgebete statt. Wieder aufgegriffen wurde das Konzept durch die Montags-Friedensgebete in Leipzig ab 1982.

Das politische Gebet zur Nacht enthält traditionell politische Informationen, eine Predigt oder einen Meditationstext, ein "neues" Glaubensbekenntnis, aber auch einen Aufruf zur Aktion und die Möglichkeit zur Diskussion mit der Gemeinde. Hinter dieser Struktur stand Sölles Überzeugung, dass theologisches Nachdenken ohne politische Konsequenzen immer einer Heuchelei gleichkomme und jeder theologische Satz auch ein politischer sein müsse.