„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.“ (Jesaja 9,1a)
Das Jahr geht langsam zu Ende. Ich habe mir in diesem Jahr eine besinnliche Adventszeit gewünscht. Ich dachte, nach EKD- und Landessynoden wird gewiss alles entspannter. Wurde es nicht. Und dann sehe ich noch die Nachrichten und höre von Schicksalsschlägen im Umfeld.
Und dann frage ich mich: Wer sieht denn das große Licht? Über wem wird es denn hell? Und dann lese ich nochmal genauer und lerne: Es soll hell werden über denen, die im Finstern sind. Das ist also eine Botschaft für alle, bei denen es noch dunkel ist. Und dann bedeutet das auch nicht: Die Dunkelheit ist sofort weg. Sondern das Licht, es scheint gerade im Dunkeln.
Ich muss mir immer wieder klar machen, dass der Advent vom Kirchenjahr her eben keine Freudensszeit ist. Der Advent ist keine Verlängerung der Weihnachtszeit nach vorn. Wenn es heutzutage Weihnachten wird, hat man sich ja an Lichtern schon fast satt gesehen und an Gebäck schon satt gegessen. Nein, der Advent ist eben eigentlich eine dunkle Zeit, eine Zeit wo das Ersehnte noch nicht da ist. Es ist eine Zeit, in der man wartet - und in der man feiert, dass Geduld zum Glauben gehört. Ebenso wie das Erwarten und das Hoffen darauf, dass die Zukunft anders wird.
Egal, wie dunkel oder hell es bei Ihnen gerade ist. Ich wünsche Ihnen, dass Sie ein großes Licht sehen werden. Und ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben in diesem Sinne ein gesegnetes Weihnachtsfest.