Der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar führe das unermessliche Leid vor Augen, dass das deutsche Volk über jüdische Menschen gebracht habe. Er erinnere an Auschwitz und die Judenvernichtung und die Befreiung durch russische Soldaten vor 80 Jahren.
Der Gedenktag führe aber auch vor Augen, wie sich rechte Gedanken in der deutschen Bevölkerung breit gemacht haben, damals wie heute, betont die Kirchenpräsidentin. Sätze wie „Die sollen alle arbeiten. Und uns anständigen Leuten nicht auf der Tasche liegen. Wie, sie finden keine Arbeit? Sie wollen nicht!“ könnten in Deutschland 1933 gefallen sein ebenso wie in der aktuellen Zeit.
Nicht nur rechte Politiker und Stiefelträger würden in dieser Weise reden, so die Kirchenpräsidentin. „Die Gefahr lauert oft in der scheinbaren Harmlosigkeit, wo man so gern und so leicht weghöre.“ Die Verteidigung der Demokratie sei eine Aufgabe für alle: „In der Kneipe, am Gartenzaun, auf dem Sportplatz und in der Kirche!“ Das biblische Motto für 2025 sei eine Mahnung. „Prüft alles – und das Gute behaltet“ heißt es. „Prüft alles – damit das nicht wieder passieren kann“, so Susanne Bei der Wieden.