Vor den Evangelischen nicht nur in Deutschland liegt eine interessante Zeit. Denn im Jahr 2017 jährt sich die Reformation Martin Luthers zum 500. Mal. Und bis dahin hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine „Reformationsdekade“ begonnen. In jedem Jahr steht ein Thema im Brennpunkt, das die Facetten der kirchlichen und gesellschaftlichen Bewegungen ausleuchtet, die mit der Reformation begonnen haben:
Reformation und Musik 2012
Reformation und Toleranz 2013
Reformation und Politik 2014
Reformation – Bild und Bibel 2015
Reformation und die eine Welt 2016
und schließlich das Reformationsjubiläum 2017.
Der Reformierte Bund, der Reformierte Konvent in der Ev. Kirche von Hessen und Nassau und die Ev.-reformierte Gemeinde Frankfurt werden jedes dieser Themen jeweils im Vorjahr mit einem reformierten Akzent eröffnen und so auf die Pluriformität der reformatorischen Bewegung aufmerksam machen.
In diesem Jahr also die Eröffnung für 2012: Reformation und Musik. Und unser reformierter Akzent beschäftigt sich mit Johannes Calvin, genauer: mit seinem Verständnis von Kirchenmusik – und wie das die reformierten Gemeinden geprägt hat.
Mit der Reformation entwickelt sich auch eine vielfältige Musikkultur. Der Gemeindegesang entwickelt sich, nicht nur im lutherischen Bereich geprägt durch die Lieddichtung Martin Luthers. Die neu entstandenen Choräle werden von der Orgel begleitet. Aber auch bis hin zu den großen Oratorien reicht die Entwicklung, von den festlichen Klängen der Posaune über die Vielfalt des Chorsingens bis hin zum modernen Kirchenlied.
Die reformierten Reformatoren verzichteten in der ersten Zeit auf Orgel und Chorgesang. Sie wollten – anders als in der katholischen Messe üblich – die Gemeinde der Gläubigen während des Gottesdienstes singen lassen. Dazu griffen sie auf die biblischen Psalmen zurück. Sie wurden so, nachgedichtet und vertont, zu populären Liedern.
Unter dem Titel „Psalmen Davids“ erschien 1562, also 2012 vor 450 Jahren der erste alle 150 Psalmen umfassende Genfer Psalter auf Französisch. Im 19. Jahrhundert entstand der Begriff „Hugenottenpsalter“ für dieses offizielle Genfer Gesangbuch. Dank Buchdruck wurde diese Kirchenmusik weit verbreitet.
Eine deutsche Übersetzung des Genfer Psalters gab 1573 Ambrosius Lobwasser heraus. Sie war das maßgebliche Gesangbuch der deutschsprachigen reformierten Gemeinden, bis die Psalmdichtung von Matthias Jorissen (1739-1823) sich durchsetzte.
Ort: Evangelisch reformierte Gemeinde, Freiherr-vom-Stein-Str. 8, 60323 Frankfurt
Zeit: 30. Oktober, 10 Uhr
Programm
Beginn mit einem Gottesdienst
Predigt: Pfr‘in Dr. Susanne Bei der Wieden, Frankfurt
anschließend, 11.15 Uhr
Claude Goudimel, Wie herrlich gibst du, Herr, dich zu erkennen (Psalm 8)
Jan Pieterszon Sweelinck, Herr Gott, dein Knecht, wie freut er sich (Psalm 21)
Georg Friedrich Händel, The Messiah, Chor Nr. 4, 22, 24, 25, 26
Felix Mendelssohn Bartholdy, Der 95. Psalm
Lobgesang
Vortrag: Dr. Jan R. Luth, Rijksuniversiteit Groningen (NL)
Das Verständnis der Musik bei Johannes Calvin und seine Nachwirkungen
Im Anschluss an den Vortrag und das Gespräch lädt die Gemeinde Frankfurt zu einem Mittags-imbiss ein. Bitte melden Sie sich dazu an (Adresse umseitig).
Reformierter Bund
Knochenhauerstr. 42
30159 Hannover
fon +49(0)511.47399374
Evangelisch-reformierte Gemeinde Frankfurt
Freiherr-vom-Stein-Str. 8
60323 Frankfurt
fon +49(0)69.2193979-30
Reformierter Konvent in der EKHN
p.A. Pfr‘in Mechthild Gunkel
Landgrafenring 15
63071 Offenbach
Tel.: +49(0)69.82368417
Stiftung Johannes a Lasco Bibliothek
Große Kirche Emden
Kirchstraße 22
26721 Emden
+49(0)49219150-0
Refo500
p.A. Vorstand Refo500
Prins Bernhardstraat 36
NL - 2825 BE Berkenwoude
>>> Der Genfer Psalter - der reformierte Psalter - der Hugenottenpsalter