Gnade sei mit euch und Frieden im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Möge das Erscheinen der gnädigen Erlösung des dreieinigen Gottes unsere Herzen, unseren Verstand und unseren Geist in dieser freudvollen Zeit erleuchten.
Die Erzählungen im neuen Testament über die Ankunft und die Geburt Jesu heben den allumfassenden Charakter des Christusereignisses hervor. Vorbehaltlos heißt es in den Bibeltexten, dass Gottes Gnade allen gilt und Vergebung, Heilung und Versöhnung mit Gott im Himmel und mit unseren Nächsten auf der Erde verspricht.
Die Gnade Gottes ist in der Person Jesus Christus erschienen. Er erscheint um der marginalisierten Hirten und ihrer Familien in seiner Heimat Willen. Er zieht die Aufmerksamkeit wohlhabender Gelehrter aus fernen Ländern auf sich. Er erscheint Maria und Joseph als Geschenk von Gottes Geheimnis.
Durch diese gläubigen Zeugen und die Verkündigung der Frohen Botschaft durch alle Zeitalter hindurch, erscheint Jesus uns. Auch wir sind aufgerufen, auf seine Gegenwart unter uns heute zu reagieren.
Im Mai 2011 sind Tausend Menschen in Jamaika unter dem Thema „Ehre sei Gott und Friede auf Erden“ zusammengekommen. Diese Worte sind nicht nur der Kern der Weihnachtsbotschaft, sondern waren auch der Kern der Internationalen ökumenischen Friedenskonvokation (IöFK). Dieser Gesang der Engel, den wir im Lukasevangelium finden, machte uns auf die Notwendigkeit für einen gerechten Frieden für alle im 21. Jahrhundert aufmerksam.
Im Gebet, dass der Friede Gottes allen zuteil werde, verspricht die Botschaft der IöFK:
„Gemeinsam mit Partnern anderer Religionen haben wir erkannt, dass Friede ein Grundwert aller Religionen ist und dass die Verheißung von Frieden allen Menschen gilt, egal, welcher Tradition sie angehören und worauf sie ihr Leben gründen. Durch eine Intensivierung interreligiöser Dialoge versuchen wir, in diesen Fragen Gemeinsamkeiten mit allen Weltreligionen zu finden.“
Gleichfalls ermahnt die IöFK-Botschaft Christinnen und Christen:
„Wir als Kirchen sind in der Lage, die Mächtigen Gewaltfreiheit zu lehren – wenn wir es nur wagen. Denn wir folgen dem Einem nach, der als hilfloses Kind in die Welt kam, der am Kreuz gestorben ist, der uns gesagt hat, dass wir unsere Schwerter beiseite legen sollen, der uns gelehrt hat, unsere Feinde zu lieben, und der von den Toten auferweckt wurde.“
Möge die Gnade und der Frieden Gottes in dieser Weihnachtszeit noch vielen anderen zuteil werden! Im Namen des Ökumenischen Rates der Kirchen wünsche ich Ihnen zum Jahreswechsel alles Gute und bete, dass Gott unsere gemeinsame Reise in den kommenden Jahren segnen möge.
Pastor Dr. Olav Fykse Tveit
Generalsekretär
Ökumenischer Rat der Kirchen