Als Christen auf den Gott des Gottesvolkes Israel vertrauen

Woche der Brüderlichkeit: Christlich-Jüdische Gemeinschaftsfeier mit Präses Buß

MINDEN/WESTFALEN - Jesus kann aus christlicher Sicht nur als Jude verstanden werden. Das hat Präses Alfred Buß am Samstagabend (12.3.) im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit 2011“ in Minden unterstrichen. Selbst der Glaube an den auferstandenen Christus sei nicht ohne den Hintergrund jüdischer Gotteserfahrung denkbar.

„Jesus - der Mensch, der ganz in der Bezogenheit auf Gott lebt, ja auch stirbt - ist in seinem Leben und Leiden nicht zu verstehen ohne die besonderen Gotteserfahrungen Israels“, sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Mit kritischem Blick auf die Geschichte der christlichen Kirche verurteilte Buß die „verblendete Arroganz“, in der sich Christen in verheerender Judenfeindschaft an die Stelle Israels gesetzt hätten. Demgegenüber ist unbedingt festzuhalten: „Gott hat sein Volk nie verstoßen.“

Auch der christliche Auferstehungsglaube sei nur auf jüdischem Hintergrund zu verstehen. Das Vertrauen der Juden auf ihren Gott, „der Macht hat auch jenseits der Grenze des Todes, dessen Gerechtigkeit es nicht zulassen wird, dass die Mörder auf immer über die Opfer triumphieren“ - dieses Vertrauen habe sich in der Bedrängnis bewährt. Der Glaube an die Auferstehung Christi aber habe Menschen aus allen Völkern dazu gebracht, „als Christinnen und Christen auf den Gott des Gottesvolkes Israel zu vertrauen“, sagte Buß.


Pressemeldung der EKvW, 14. März 2011