Amtswechsel: Zwei Frauen - eine Mission

Neue Dezernatsspitze am Paulusplatz


von links: Christine Noschka freut sich mit ihrer Nachfolgerin: Die neue Leiterin des Dezernats 'Kirchliche Dienste' ist Dr. Melanie Beiner © EKHN/Rolf Oeser

Amtswechsel: Am Freitag ist die neue Leiterin des Dezernats 1 der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Melanie Beiner eingeführt und ihre Vorgängerin Christine Noschka verabschiedet worden. Die beiden Frauen eint eine Mission: Kirche für die Menschen sein.

Amtswechsel an der Spitze des hessen-nassauischen Dezernats für Kirchliche Dienste: Am Freitag (25. Mai) ist die neue Leiterin Dr. Melanie Beiner in der Darmstädter Pauluskirche (Paulusplatz) eingeführt worden. Zugleich wurde ihre Vorgängerin Christine Noschka in den Ruhestand verabschiedet. Die Dezernentin für Kirchliche Dienste ist in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für alle Aspekte der Gestaltung kirchlicher Praxis zuständig. Ihr Aufgabenbereich reicht etwa von der Verkündigung und Seelsorge über die Ökumene bis zu Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung und Bildung. Sie ist als Dezernentin zugleich verantwortlich für fünf thematische Arbeitszentren in Darmstadt, Frankfurt, Friedberg und Mainz mit über 200 Mitarbeitenden.  

Melanie Beiner: Glauben denken und leben

Die Theologin und Erwachsenenpädagogin Dr. Melanie Beiner aus der Hannoverschen Landeskirche wurde im April von der in Frankfurt am Main tagenden Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit großer Mehrheit in das Amt gewählt, das zentrale Fragen des kirchlichen Lebens mitverantwortet. Bei der Einführung würdigte die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf sie als „bestens auf ihre Aufgabe vorbereitete Theologin“. Durch ihre herausgehobenen Aufgaben in der Hannoverschen Landeskirche habe sie gezeigt, dass ihr „reflektiertes Denken und Nachdenken über den Glauben und den kirchlichen Auftrag ebenso wichtig sind wie die Frage danach, wie Glaube bezeugt, gelebt, erzählt und auch erfahren werden kann“. Exemplarisch habe sie bei ihrer Bewerbungsrede bereits die evangelische Spiritualität als Entwicklungsfeld beschrieben oder die Aufgabe benannt, „Kirche nicht nur für andere, sondern auch mit anderen zu sein.“ Beiner tritt ihre Stelle offiziell am 1. Juli an.

Beiner war seit 2014 Leiterin und Geschäftsführerin der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen. Die gebürtige Duisburgerin verantwortete in Hannover gemeinsam die Arbeit für die Landeskirchen Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und die Reformierte Kirche Leer. Die 50 Jahre alte promovierte Theologin war zuvor Dozentin am Religionspädagogischen Institut Loccum und dort vor allem für die Vikarsausbildung zuständig. Von 2004 bis 2008 arbeitete Beiner als Pastorin in der Kirchengemeinde Arpke bei Hannover. Ihre praktische Ausbildung für den Pfarrdienst, das Vikariat, absolvierte sie in Aachen. Ihre Wurzeln reichen aber auch nach Hessen. Beiner legte in Rodgau ihr Abitur ab und begann ihr Theologiestudium in Frankfurt.

Christine Noschka: Menschen helfen und Evangelium verbreiten

Die bisherige Amtsinhaberin Christine Noschka wurde am Freitag zugleich in den in den Ruhestand verabschiedet. Sie hatte das Amt seit 2006 inne. Ulrike Scherf würdigte sie als Theologin, die sich intensiv mit aktuellen Fragen auseinandergesetzt habe. So habe sie die Erarbeitung der neuen hessen-nassauischen Lebensordnung intensiv begleitet und sich zuletzt bei der Umsetzung der kirchlichen Handreichung zum Thema Transsexualität stark engagiert. Scherf: „Dass die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau eine mutige Kirche ist, hat Christine Noschka mit Dank und durchaus etwas Stolz erfüllt - und dazu hat sie auch selbst beigetragen“. Trotz hoher Belastung durch strukturelle Herausforderungen habe Noschka zudem immer danach gefragt, wie Menschen von der Kirche unterstützt und vom Evangelium angesprochen werden könnten.

Die im Oktober 1954 in Nordhorn geborene Christine Noschka absolvierte ihre Schullaufbahn in Soltau und Neuwied. Nach ihrem Abitur 1974 studierte sie in Marburg und Bonn Theologie und Psychologie. Im Juli 1980 bestand sie das erste Theologische Examen und wurde Vikarin in der Gießener Wicherngemeinde. Ihre erste Pfarrstelle übernahm Noschka in der Gustav-Adolf-Gemeinde in Ingelheim. Von 1986 an war sie drei Jahre lang Studierendenpfarrerin in Mainz. 1989 übernahm sie die Pfarrstelle in Bingen-Büdesheim und wechselte 1994 in die Christophorusgemeinde in Wiesbaden-Schierstein. Von 2001 bis 2006 leitete sie das damals neu eingerichtete Zentrum Verkündigung der EKHN in Frankfurt. Danach wurde sie als Dezernentin gewählt. Von 1999 bis 2001 arbeitete Noschka nebenamtlich als Supervisorin. Berufsbegleitend absolvierte sie von 1999 bis 2002 eine Ausbildung in Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung.


Quelle: EKHN