Sie erhielt 143 von 182 abgegebenen Stimmen. Auf ihre Gegenkandidatin, die leitende Pfarrerin der Westfälischen Frauenhilfe e.V. Angelika Weigt-Blätgen (56), entfielen 27 Stimmen. Es gab 12 Enthaltungen und keine ungültigen Wahlzettel. Am 4. März 2012 wird Annette Kurschus mit einem Festgottesdienst in das Präsesamt eingeführt. Sie wird Nachfolgerin von Präses Alfred Buß (64), der nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand geht.
Annette Kurschus, am 14.2.1963 in Rotenburg an der Fulda geboren, ist im hessischen Obersuhl und in Siegen aufgewachsen. Nach dem Abitur 1982 in Siegen studierte sie kurz Medizin und wechselte dann zur Evangelischen Theologie: Ab 1983 studierte sie in Bonn, Marburg, Münster und Wuppertal. 1989 kam sie als Vikarin nach Siegen-Eiserfeld. 1993 wurde Annette Kurschus Gemeindepfarrerin in Siegen-Klafeld, 1999 in Siegen-Weidenau. Bereits seit 2001 war sie außerdem stellvertretende Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen. Seit 2005 steht sie als Superintendentin an der Spitze des Kirchenkreises Siegen, des größten der 31 westfälischen Kirchenkreise.
2002 wurde die Theologin Mitglied im Moderamen (Leitungsgremium) des Reformierten Bundes in Deutschland. Seit 2003 gehört sie auch dem Liturgischen Ausschuss der Union Evangelischer Kirchen (UEK) an und ist Ständiger Gast in der Vollkonferenz der UEK. 2008 übernahm sie den Vorsitz des Ständigen Theologischen Ausschusses der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Annette Kurschus ist ledig und hat keine Kinder. Als ein „Lebenselixier“ bezeichnet sie die Musik, besonders Gesang und Cello.
Pressemeldung der EKvW, 16. November 2011
EKD. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, hat die Nachricht, dass Annette Kurschus heute zur neuen Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen gewählt wurde, mit Freude aufgenommen, ihr im Namen des Rates der EKD und persönlich „von Herzen“ gratuliert und ihr Gottes Segen für das neue Amt gewünscht.
In einem Glückwunschschreiben Schneiders heißt es: „Das Amt einer Präses, zumal in einer der größten Landeskirchen der EKD, ist gewiss nicht ohne Konfliktpotential. In vielen Fragen wird Ihr Urteil gefordert sein und in manchen politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Diskussionen werden Sie sich zu Wort melden.“ Aufgrund ihres bisherigen Dienstes als Superintendentin in Siegen bringe Kurschus aber für die bevorstehenden Aufgaben zahlreiche Erfahrungen mit. Schneider wünschte der Gewählten für die Leitung der Westfälischen Landeskirche eine glückliche Hand; er freue sich auf die Zusammenarbeit mit ihr in der Kirchenkonferenz der EKD.
„Ich hoffe, dass Sie vom Vertrauen auf Gott in ihrem Dienst getragen werden“ heißt es in dem Schreiben weiter, in dem der Ratsvorsitzende auch den Monatsspruch für November aus dem Buch des Propheten Nahum (1,7) zitiert: „Gut ist der Herr, eine feste Burg am Tage der Not. Er kennt alle, die Schutz suchen bei ihm:“ Dieser Zuspruch, so Schneider, solle der Neugewählten als Ermutigung dienen und sie beim Eintritt in das neue Amt begleiten.
Hannover, 16. November 2011
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick