'Atombombenabwurf ist ein Verbrechen gegen die eine Menschheit'

EKiR: Grußwort von Präses Manfred Rekowski an betende Demonstranten vor dem Fliegerhorst Büchel


Noch heute lagern hier Atomwaffen: Fliegerhorst Büchel © Wikipedia

In einem Grußwort zum 24-Stunden-Gebet am Fliegerhorst Büchel in der Eifel hat Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, die Forderung nach der Vernichtung aller Atomwaffen bekräftigt.

„Denn wir halten den Abwurf von Atombomben für ein Verbrechen gegen die eine Menschheit“, schreibt der oberste Repräsentant der rheinischen Kirche an die betenden Demonstranten vor Deutschlands einzigem Standort, an dem noch US-amerikanische Atombomben gelagert sind.

Das 24-Stunden-Gebet gedenkt der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August vor 75 Jahren. Es beginnt am Samstag, 8. August, und endet am Sonntag, 9. August, um 11.02 Uhr, dem Zeitpunkt der Explosion in Nagasaki 1945. Rekowski erinnert daran, dass die rheinische Landessynode die Bundesregierung bereits 2010 aufgefordert habe, sich für den Abzug der US-amerikanischen Atombomben aus Deutschland einzusetzen. Auch das von der Synode beschlossene Friedenswort 2018 habe diese Forderung wieder aufgegriffen und an die Bundesregierung appelliert, den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu unterzeichnen.

Die Existenz von Atomwaffen sei nicht nur eine Herausforderung für Japan und die Vereinigten Staaten von Amerika, sondern für die gesamte Menschheit, schreibt der Präses. „Die Atommächte, die sie einsetzen können, sind vor ihnen selbst nicht sicher:  die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, die Volksrepublik China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Sie verfügen über Atomwaffen und geeignete Trägersysteme, um sie einzusetzen.“

Es sei an der Zeit, so Rekowski, ernst zu machen mit dem Gedanken, dass die Sicherheit der einen Region dieser Erde sich nicht getrennt von der Sicherheit einer anderen Region dieser Erde herstellen lasse. „Die eine Menschheit braucht das Vertrauen ineinander, dass ihre Sicherheit sich nicht trennen lässt. Die eine Menschheit atmet die gleiche Luft rund um den Erdball. Sie gehört zusammen.“


Quelle: EKiR