'Auf großen Wassern'

Nordseebibel mit Bildern von Hermann Buß vorgestellt


Kirchenpräsident Martin Heimbucher stellt die Nordseebibel mit Bildern von Hermann Buß vor ©

In Leer wurde auf einem Schiff im Hafen heute die 'Nordsee-Bibel' vorgestellt. Auf rund 240 Seiten verbindet sie Bilder des ostfriesischen Künstlers Hermann Buß mit Bibeltexten und Bildinterpretationen, die Theologinnen und Theologen aus Norddeutschland verfasst haben.

Die insgesamt 120 Werke von Buß zeigen lebensnahe Motive der Nordsee wie arbeitende Männer im Watt, Schiffscontainer oder die stürmische See. Einer der Autoren des Buches ist Kirchenpräsident Martin Heimbucher. „Ich erlebe immer wieder, wie dieses Bild anfängt, mit uns zu sprechen, wie es uns provoziert und manche gut gemeinten Kirchenworte in Frage stellt“, sagte Heimbucher über das Titelbild der Nordseebibel, die unter der Überschrift „Auf großen Wassern“ erscheint. Das Original des Bildes hängt in einem Sitzungsraum im Landeskirchenamt in Leer. Es stelle unbequeme, aber heilsame Fragen und schaffe heilsame Irritationen, so Heimbucher.

Zu den Autoren gehört auch der Landessuperintendent des evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland Detlef Klahr. Er meint, die Bilder von Buß eigneten sich hervorragend dazu, einen neuen Blick auf die Bibel zu bekommen. „Jedes Schauen auf Bibeltext und Bild setzt eigene Gedanken frei und die haben dann mit dem eigenen Leben zu tun.“ Weitere Autoren sind der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms und der ehemalige Bischof der Oldenburgischen Kirche, Jan Janssen.

Zahlreiche Bilder des 1951 geborene Künstler Hermann Buß sind in kirchlichen Räumen zu finden. So gestaltete er Altarbilder für die Inselkirche auf Langeoog und die klassizistische Kirche in Warzen bei Hannover. Für die Johannes-Kapelle im Kloster Loccum bei Nienburg schuf er vier großformatige Bilder im Stil der Wandmalerei. Heute lebt und arbeitet Buß in Leer.

Er freue sich über die Ehrung durch die Nordsee-Bibel und sei zutiefst dankbar, sagte Buß. Für ihn sei das Malen ein Mittel, "existenziellen Grundfragen nachzugehen und mich selbst zu orten."Die See bezeichnete er als sein eigentliches Schlüsselthema. Theologen seien schon früh auf seine Bilder aufmerksam geworden und hätten Anknüpfungspunkte für ihre Arbeit gefunden - ohne dass er dies angestrebt hätte. „Ein Bild bekommt einen Sinn, wenn der Betrachter es mit Sinn aus seiner Welt füllt“, sagte der Künstler.

Das Buch „Auf großen Wassern: Nordsee-Bibel. Mit Bildern von Hermann Buß“ ist im Verlag Agentur Altepost erschienen und kostet 25 Euro. Es ist überall im Buchhandel erhältlich.


Quelle: Evangelisch-reformierte Kirche