Auferstehung
Was ist das?
In regelmäßigen Abständen melden sich Theolog*innen zu Wort und stellen in Abrede, dass die Auferstehung tatsächlich stattgefunden hat. Das führt dazu, dass von anderer Seite vehement darauf bestanden wird. Diese Diskussionen verebben meistens schnell und ändern auch nichts daran, dass kontinuierlich die Hälfte der Christ*innen in Deutschland glaubt, dass das Grab am Ostermorgen leer war.
Die andere Hälfte glaubt aber nicht einfach nichts. Jedenfalls wäre dieser Rückschluss etwas voreilig. Es kann auch sein, dass einige es nicht für nötig halten, sich über diese Frage den Kopf zu zerbrechen. Der Tod hat schon dadurch eine Umdeutung erfahren, dass Gott selbst ihn durchgemacht hat. In gewisser Weise war Ostern also auch schon bevor Jesus den drei Frauen erschienen ist.
Andere wollen einfach nicht so gerne an Wunder glauben, weil diese leichter erzählt sind als nachgelebt werden können. Wenn Ostern etwas für unser Leben ausrichten soll, braucht es mehr als ein Wunder-gibt-es-immer-wieder-Vertrauen. An den gestorbenen und auferstandenen Gott zu glauben, heißt die Welt und sich selbst mit anderen Augen zu sehen. Der Stein, den es da aus unserem Leben wegzuwälzen gilt, ist zweifellos schwerer als der vor dem Grab.
Auferstehung findet in unseren Köpfen und Herzen statt. Aber wir bilden sie uns auch nicht nur ein, sondern nehmen auf etwas Bezug, das geschehen ist – wie und wann auch immer.
Georg Rieger, Nürnberg