Aus beruflichen Gründen: Kathrin Oxen legt ihr Amt als Moderatorin des Reformierten Bundes vorzeitig nieder

Moderamen bedankt sich für gute Zusammenarbeit


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Der Reformierte Bund bedauert die Entscheidung und plant die Wahl eines/r Nachfolgers/in bei der nächsten Hauptversammlung in Halle/Saale (12.-14. Mai 2022).

Mehr als zwei Jahre lang hat sich Pfarrerin Kathrin Oxen als Moderatorin für die Arbeit des Reformierten Bundes und das reformierte Selbstverständnis („reformiert zu sein ist, bedeutet für mich: konsequent evangelisch“) eingesetzt. Wie Oxen nun zum Bedauern des Reformierten Bundes mitteilte, will sie das Ehrenamt als Moderatorin aus beruflichen Gründen vorzeitig niederlegen. Die Entscheidung sei ihr nicht leichtgefallen, so Oxen. „Wir haben in den letzten Jahren sehr gut zusammengearbeitet.“ Aufgrund von strukturellen Veränderungen in ihrer Gemeinde, die mit einer erheblichen zusätzlichen Arbeitsbelastung verbunden sind, sehe sie aber keine andere Möglichkeit. Sie dankte dem Reformierten Bund für die gute Zusammenarbeit und die gemeinsam entwickelten Projekte, „in einer Zeit, in der es auch pandemiebedingt für uns oft nicht leicht war“. Zugleich freue sie sich über den Beginn der Tätigkeit des neuen Generalsekretärs Hannes Brüggemann-Hämmerling - einen „engagierten und vielseitigen Kollegen“, mit „hoher fachlicher Kompetenz“, so Oxen.

Das Moderamen des Reformierten Bundes bedauerte den Abschied von Oxen: „Wir danken ihr von Herzen für ihr großes Engagement, mit dem sie den Reformierten Bund durch die Vakanz des Generalsekretärs und durch die Coronazeit geleitet hat“, so ein Sprecher des Moderamens. Gemeinsam mit Oxen war unter anderem die Kooperation des Reformierten Bundes mit der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) weiterentwickelt worden. „Ich habe mich auf die Zusammenarbeit mit Frau Oxen gefreut, verstehe aber, dass sie unter den genannten Umständen ihr Amt niederlegt“, sagte Generalsekretär Hannes Brüggemann-Hämmerling. „Umso mehr freue ich mich, dass wir auch in Zukunft verbunden bleiben.“ Geplant sei etwa mit Oxen in der Neuarbeitung der Reformierten Liturgie weiter zu kooperieren. „Wir erleben herausfordernde Zeiten“, sagte Brüggemann-Hämmerling, aber: „Das Moderamen und die Geschäftsstelle des Reformierten Bundes haben in den letzten Jahren mit hohem Engagement gearbeitet. Ich bin deshalb überzeugt, dass wir gemeinsam diese Aufgabe meistern werden.“ Bis zur nächsten Hauptversammlung in Halle/Saale (12.-14. Mai 2022) wird Oxen noch im Amt bleiben. Dort plant der Reformierte Bund die Wahl eines/r Interimsnachfolgers/in. Er/sie soll bis zur nachfolgenden Hauptversammlung in zwei Jahren im Amt bleiben.

Kathrin Oxen ist die erste Frau im Moderatorenamt des Reformierten Bundes. Sie war bei der Hauptversammlung 2019 zu Moderatorin gewählt worden. Nach ihrem Theologiestudium in Wuppertal und Berlin übernahm sie ihre erste Pfarrstelle in der ev. reformierten Kirche in Mecklenburg-Bützow. Später arbeitete sie als Leiterin des Zentrums für evangelische Predigtkultur in der Lutherstadt Wittenberg. Seit Dezember 2018 ist Oxen Pfarrerin der EKBO an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin.
 
Oxens Leidenschaft gilt dem Predigen und der liturgischen Arbeit. Ein besonderes Anliegen war ihr deshalb das Projekt zur Überarbeitung der Reformierten Liturgie, das der Reformierte Bund derzeit mit einer Projektgruppe aus Vertreter*innen deutscher Landeskirchen sowie aus der evangelisch-altreformierten Kirche und aus der Schweiz koordiniert. Als Moderatorin begleitete sie die Startphase des Projekts, lieferte wichtige Impulse. Diesem Projekt wird sie weiter verbunden bleiben. Beim Reformierten Bund engagiert sie sich außerdem mit Predigthilfen und Anregungen für die Gemeindearbeit. Unter dem Titel „Gottesdienst am Küchentisch. Auf der Couch. Oder sonstwo“ teilte sie während der Coronapandemie wöchentlich Praxismaterialien für den Gottesdienst zu Hause. In ihren Predigten verbinden sich tiefe biblische Orientierung mit Fragen der Zeit. Ein besonderes Anliegen ist ihr das Thema der Erinnerungskultur.
 
Der/die Moderator/in wird durch die Hauptversammlung des Reformierten Bundes e.V. (RBeV) und durch die Generalversammlung des Reformierten Bundes in der EKD (RBiEKD) gewählt. Voraussetzung für eine Kandidatur zum Moderatorenamt ist die Mitgliedschaft im Moderamen. Das Moderamen hat 24 Mitglieder, von denen zwölf von der Hauptversammlung gewählt werden, neun werden von den beteiligten (Landes-)Kirchen entsandt und drei vom Moderamen selbst berufen.
 
Der Moderator oder die Moderatorin ist das „Gesicht und Stimme des Reformierten Bundes“. Er oder sie hat damit vor allem repräsentative Aufgaben und leitet außerdem das Moderamen des Reformierten Bundes.


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