''Deutschland kann und muss mehr tun''

Evangelische Hilfswerke und Bischöfe für konkretere Zusagen

Stuttgart/Bonn/Kiel/Bielefeld/Kopenhagen, 12. Dezember 2009. Führende Repräsentanten von evangelischen Hilfswerken und Landeskirchen in Deutschland haben die Bundesregierung dazu aufgefordert, eine Vorreiterrolle beim Klimagipfel in Kopenhagen zu übernehmen, damit die Verhandlungen nicht in einer Sackgasse enden.

 

Zur Delegation aus Deutschland gehörten die Direktoren und Vorstände von „Brot für die Welt“ und Evangelischem Entwicklungsdienst (EED) sowie die evangelischen Bischöfe aus Schleswig-Holstein, Westfalen und Württemberg. „Deutschland kann und muss mehr tun“, sagte die Direktorin von „Brot für die Welt“, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel.

„Wir sind nach Kopenhagen gekommen, um die Bundesregierung zu unterstützen, für ein wirklich ambitioniertes, gerechtes und völkerrechtlich bindendes Abkommen einzutreten. Das heißt, auf die Entwicklungsländer zuzugehen und vor allem bei der Finanzierungsfrage nachzubessern“, war sich die Delegation einig. „Wir müssen den deutschen Beitrag für Klimafinanzierung in Entwicklungsländern ab 2013 auf 7 Milliarden Euro jährlich aufstocken, ohne dass dies auf die sogenannte Entwicklungshilfequote von 0.7 Prozent des Bruttonationaleinkommens angerechnet wird,“ lautete ihre Kernforderung.

Klimaschutz fängt zuhause an. „Die Zusage Deutschlands, 40 Prozent der Emissionen bis 2020 zu reduzieren ist eine sehr gute Grundlage. Nun müssen wir aber nachlegen und den Weg dafür frei machen, dass auch die EU sich auf eine 40-prozentige Reduktion verpflichtet“, so Präses Alfred Buß von der Kirche in Westfalen.

Gerade für die Kirche ist Glaubwürdigkeit wichtig. „Nur wenn wir jetzt glaubwürdig vorangehen und das Taktieren aufgeben, schaffen wir auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern das erforderliche Vertrauen, dass diese sich ebenfalls zum Klimaschutz verpflichten“, so der Landesbischof der Nordelbischen Kirche, Gerhard Ulrich.

„Für die Menschen in Ozeanien ist der Klimawandel durch den Meeresspiegelanstieg zur greifbaren Existenzbedrohung geworden. Wenn zehntausende ihr Zuhause verlieren und umsiedeln müssen, dann erwarten sie hierfür eine angemessene Entschädigung, die mit Entwicklungshilfe nichts zu tun hat“, so Fei Tevi, der Generalsekretär der ökumenischen Pazifischen Kirchenkonferenz.


Pressemeldung eed / Brot für die Welt