'Die Corona-Krise zeigt, wie eng wir mit der Schöpfung verflochten sind'

Baden: Landeskirche startet Onlinebefragung zum Klimaschutz


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Die Weltgemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Bis wann kann die Evangelische Landeskirche in Baden dieses Ziel erreichen? In einer Online-Befragung sollen sich Engagierte innerhalb der Landeskirche mit ihren Vorschlägen und Ideen jetzt dazu einbringen.

Bereits seit 2004 engagiert sich die badische Landeskirche auf vielen Ebenen für den Klimaschutz und will dadurch bis Ende 2020 rund 40 Prozent der CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2005 einsparen. Nun arbeitet sie an einem neuen Konzept hin zur klimaneutralen Kirche. Von 24. April bis 10. Mai können Engagierte in badischen Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen in einer anonymen Online-Umfrage nun angeben, was ihnen bei der Entwicklung des neuen landeskirchlichen Klimaschutzkonzeptes wichtig ist, was sie für umsetzbar halten und woran man arbeiten sollte. Dabei geht es um Fragen der Gebäudesanierung, der Mobilität bis hin zum Einkauf. Parallel dazu erarbeiten das Institut für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) in Heidelberg und das Öko-Institut e.V. in Freiburg auf Basis des Ist-Zustandes eine Potenzialanalyse, welche Maßnahmen welche Wirkung auf dem Weg zur Klimaneutralität erzielen könnten.
 
Auch wenn die Corona-Krise medial die Klimakrise derzeit zu Recht überschatte, bleibe der Klimaschutz ein wesentliches Thema der Zukunft, erinnert der landeskirchliche Umweltbeauftragte André Witthöft-Mühlmann. „Unsere Onlinebefragung der Ehrenamtlichen kommt nicht zur ‚Unzeit‘, sondern genau im richtigen Moment“, erläutert er. „Die Corona-Krise zeigt uns nicht nur, wie eng wir verflochten sind mit unserem Handeln nah und fern, sondern auch mit der Schöpfung. Unsere Lebensstile lösen gravierende ökologische Wechselwirkungen aus. Die aktuelle Pandemie ist eine weitere. Die erzwungene Entschleunigung erinnert uns, wie schön die Natur sein kann und dass gelebte Nächstenliebe und Solidarität in uns Gutes auslösen.“

Ziel für die Zeit nach der Pandemie müsse eine vorausschauende Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik sein, damit Krisen aller Art, auch die Klimakrise, bewältigt werden könnten. Nichts-Tun werde in jeder Hinsicht teurer, mahnt der Umweltbeauftrage.

Zu finden ist die Umfrage auf der Online-Plattform www.meine-klimakirche.de. Auf dieser Plattform können sich – unabhängig von der aktuellen Umfrage – alle Interessierten mit ihren konkreten Maßnahmenvorschlägen einbringen und sich damit an der Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzepts der Landeskirche beteiligen.


Quelle: EKiBa