'Digitale Arbeit soll das kirchliche Angebot erweitern, nicht ersetzen'

EKMD: Neue Onlinepfarrerin wird am 16. Oktober eingeführt


© Christina Groß/EKMD

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat mit Jennifer Scherf eine neue Onlinepfarrerin. Sie ist seit September im Dienst, die Einführung kann online am 16. Oktober um 19 Uhr auf der Homepage der OnlineKirche verfolgt werden (onlinekirche.ekmd.de).

„Kirche ist kein fixer Ort oder nur ein Gebäude – Kirche ist eine Bewegung von Menschen, wo der Glaube an Gott lebendig und in den Austausch gebracht wird sowie Antworten auf die Fragen der Zeit gesucht werden“, betont Jennifer Scherf. „Dafür ist der digitale Raum bestens geeignet. Nicht als Ersatz für die analoge Arbeit und Kirche vor Ort, sondern als hoffentlich segensreiche Erweiterung des kirchlichen Angebots“, betont die Onlinepfarrerin. Die Digitale Welt sieht sie mittlerweile auch als reale Welt, „dort sind die Menschen“, deshalb sei es wichtig und richtig, dort auch geistliches Leben anzubieten und kirchliche Gemeinschaft zu leben.

In der Corona-Zeit habe sich Kirche mehr in diese Welt getraut und das Potential gerade auch für das christlich-geistliche Leben entdeckt. So sei es wichtig, auch virtuell Orte anzubieten, an denen Menschen zur Ruhe finden, ihre Spiritualität entfalten, miteinander ins Gespräch kommen können. Gerade junge Menschen kämen durch digitalen Kontakt zudem auch mit Menschen im analogen Umfeld zusammen, und Menschen, die nicht mobil sind, erhielten die Chance, Glaube und Kirche auch von zu Hause erleben zu können und sich auszutauschen.

„Für mich ist diese Aufgabe ein spannendes neues Feld und ich freue mich sehr darauf“, sagt Jennifer Scherf. Besonders wichtig ist es ihr, mit neuen Impulsen Glaube und Kirche nach außen hin sichtbar zu machen, gerade auch für kirchenferne Menschen. Zudem will sie die Angebote in den Sozialen Medien ausbauen. Die Strukturen und Ideen von „Online Gemeinde sein“ will sie wachsen lassen und konzeptionell weiterdenken. „Dankenswerter Weise gibt es eine tolle ehrenamtliche Basis von unterschiedlichsten Menschen, die die OnlineKirche unterstützen“, lobt sie. Mit der Medienkoordinatorin Kristin Daum ist sie dankbar „für das zusätzliche hauptamtliche Know-how“. Wie sie ankündigt, werden die neuen Formate Zeit in der Vorbereitung brauchen. „Doch wir sind mit Elan und Freude dabei“, betont Jennifer Scherf.

Die 35-Jährige stammt aus Wolfsburg, hat in Göttingen und Leipzig Theologie studiert, in Leipzig als Gemeindepädagogin gearbeitet und dort auch ihr Vikariat absolviert. Zuletzt war sie Gemeindepfarrerin in Leuna/Unterem Geiseltal. Jennifer Scherf ist Mitglied im Landeskirchenrat der EKM.


Isabel Metzger

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