'Durch die Corona-Pandemie auf die Probe gestellt'

Ökumenischer Rat der Kirchen: Zentralausschuss beendet 65. Tagung


© Ivars Kupcis/WCC

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat die 65. Tagung seines Zentralausschusses am 29. Juni in Genf erfolgreich abgeschlossen. Die diesjährige Tagung fand erstmals in einem Hybridformat statt. Dabei ging es auch um die Lage der Kirchen weltweit nach anderthalb Jahren Corona-Pandemie.

Die Vorsitzende des Zentralausschusses, Dr. Agnes Abuom, konnte am Ende verkünden: „Wir haben uns im Wesentlichen auf ein Programm für die 11. Vollversammlung geeinigt.“ Jede in der Gemeinschaft von Kirchen vertretene Weltregion habe die Gelegenheit gehabt, zu erörtern, „wie die Kirche mit der aktuellen Situation zurechtkommt, sich an die neuen Gegebenheiten anpasst und damit ihre Resilienz unter Beweis stellt“ und ihre bewegenden Berichte darüber mit dem Zentralausschuss zu teilen.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste die anstehende Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe, Deutschland, auf nächstes Jahr verschoben werden und die für letztes Jahr geplante Tagung des Zentralausschusses, des höchsten Leitungsgremiums des ÖRK zwischen zwei Vollversammlungen, abgesagt werden.

Laut Metropolit Gennadios von Sassima, stellvertretender Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses und Vorsitzender des Planungsausschusses für die Vollversammlung, sei ein Schwerpunkt der Tagesordnung für die erste Online-Tagung des Zentralausschusses in seiner Geschichte die Angelegenheiten rund um die Vollversammlung gewesen.

Bischöfin Mary Ann Swenson, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, erläuterte, die Weltregionen, die dem Zentralausschuss Bericht erstattet hätten, seien Asien, Afrika, Europa, die Karibik, Lateinamerika, der Nahe Osten, Nordamerika und die Pazifikregion. „Die verschiedenen Regionen haben uns über Thematiken aus den Bereichen Umwelt- und Klimagerechtigkeit und über ihre großen Sorgen beim Thema Rassismus berichtet“, sagte sie.

Bischöfin Petra Bosse-Huber von der Evangelischen Kirche in Deutschland, ein Mitglied im Zentralausschuss, warnte, dass derzeit niemand wisse, wie sich die Lage im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie entwickeln würde. „Wir stehen daher in engem Kontakt mit den Behörden und allen Partnern hier in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Wir beobachten die Lage in der Region und weltweit ganz genau“, sagte Bosse-Huber.

Weiterhin berichtete sie, dass sich in den Vorbereitungen zeige, dass säkulare Institutionen, Kultureinrichtungen und die Politik großes Interesse an der Vollversammlung haben. „Sie verstehen, dass die Kirchen und Religionsgemeinschaften wichtige Multiplikatorinnen und Triebfedern für gesellschaftliche Entwicklungen sind. Ich hoffe, dass die Vollversammlung einen Weckruf in die Welt aussenden wird, insbesondere in Situationen, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Verbundenheit der Menschen durch die Corona-Pandemie auf die Probe gestellt werden.“

Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär, erklärte, der Zentralausschuss handele nicht nur als eine Gemeinschaft und als kirchliche Organisation, die sich mit Themen beschäftigt, die in der Welt von Bedeutung sind, sondern die aus dem Blickwinkel des Evangeliums „und aus dem Blickwinkel unseres Glaubens“ heraus agiere.


Quelle: ÖRK