Familienministerin zeichnet Kirchenverwaltung aus

EKHN wurde prämiert


Gebäude der Kirchenverwaltung der EKHN © EKHN

Vor anderthalb Jahrzenten im Politik-Sprech noch als "Gedöns" verspottet - heute ein entscheidender Faktor in Betrieben: Familenfreundlichkeit. Nun wurde die EKHN-Kircheverwaltung dafür in Berlin von der Bundesfamilienministerin ausgezeichnet.

Die Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist am Mittwoch (27. Juni) von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey als besonders familienfreundlich ausgezeichnet worden. Der Leiter der Kirchenverwaltung mit Sitz in Darmstadt, Heinz-Thomas Striegler, nahm in Berlin das Zertifikat „audit berufundfamilie“ entgegen. Diese Auszeichnung attestiert der Kirchenverwaltung der EKHN, dass sie sich mit Vereinbarkeitsbelangen für Beruf, Familie und Privatleben ihrer Beschäftigten auseinandersetzt und entsprechende Angebote zur Unterstützung macht.

Nach Worten Strieglers ist der Familienbegriff in den vergangenen Jahren bewusst immer mehr ins Zentrum des Denkens in der Kirchenverwaltung gerückt. So verstehe die hessen-nassauische Kirche „Familie als ein soziales Netzwerk, in dem Menschen – auch außerhalb verwandtschaftlicher Beziehungen – verlässlich und dauerhaft füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen“. Dieser Familienbegriff sei heute Ausgangspunkt für die Entwicklung von Maßnahmen, „die den Beschäftigten eine gute Unterstützung in den unterschiedlichen Lebensphasen“ bieten“, so Striegler. Dazu gehörten flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten ebenso wie „Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Beruf, Kinder, Pflege und Privatleben“ ermöglichen.

Insgesamt hatten bundesweit 300 Arbeitgeber die Auszeichnung erhalten. Die Kirchenverwaltung der EKHN zählt zu den 64 Betrieben, die das Verfahren zum Audit bereits zum zweiten Mal durchlaufen hatten und ausgezeichnet wurden. Einsetzbar in allen Branchen und unterschiedlichen Betriebsgrößen, erfasst das Audit den Status quo der bereits angebotenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen, entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt mit verbindlichen Zielvereinbarungen dafür, dass Familienbewusstsein in der Organisationskultur verankert wird. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erteilt ein unabhängiges, prominent mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden besetztes Kuratorium das Zertifikat. Seit der Einführung im Jahr 1998 wurden über 1.700 Arbeitgeber ausgezeichnet.


Quelle: Evangelische Kirche in Hessen und Nassau