Fest der Hoffnung

Osterbotschaften 2021 legen den Schwerpunkt auf Stärke und Zuversicht


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In ihren Osterbotschaften riefen Landeskirchen in diesem Jahr zu Kraft und Mut auf: in Pandemiezeiten kein leichtes. Im Vorfeld gab es deshalb einige Diskussionen, ob an Ostern Gottesdienste per Online-Streaming wirklich genügen.

"Ostern erzählt uns davon, dass die Kräfte des Lebens stärker sind als die Kräfte des Todes", sagte Dietmar Arends, Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche 2021 in seiner Osterbotschaft. "Auch wo wir nicht zusammenkommen können, verbindet uns diese Hoffnung." Auch der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh hat auf YouTube dazu ermutigt, "die Botschaft der Hoffnung zu allen Traurigen zu tragen, egal ob in großen oder kleinen Schritten". Ostern sei die "große Botschaft des christlichen Glaubens vom Sieg des Lebens", so der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung. Dies könne gerade "in der Zeit der Pandemie stärkende und orientierende Kraft" geben.

Ostern - ein Fest der Hoffnung. Das sich in Pandemiezeiten um zweiten Mal in Folge "neu und überraschend anders" zeigte, so Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. "Diese Botschaft stellt alles auf den Kopf. Nichts ist mehr sicher." Allerdings waren Landeskirchen wie auch einzelnen Kirchengemeinden in diesem Jahr deutlich besser vorbereitet: Zahlreiche Gottesdienste fanden per Live-Streaming statt. Verschiedenste Plattformen und Medien wurden genutzt, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Thorsten Latzel, neuer Präses der Evangelischen Kirche in Rheinland, veröffentlichte seine Osterbotschaft als einseitige Anzeige in einer Regionalzeitung: "Es geht auch um die Zuversicht, dass auch auf uns ein Engel wartet und der Felsen weggewälzt sein wird, wenn wir wie die Frauen aufbrechen", so Präses Thorsten Latzel. "Allem Augenschein zum Trotz. Auch mitten in der Pandemie. Jeden Tag neu."

Präses Annette Kurschus versuchte deshalb vorab den Menschen Mut zu machen: "Auch in diesem Jahr werde ich die vertrauten Gottesdienste zu unserem höchsten christlichen Fest, vor allem die direkte Begegnung mit den Menschen und das gemeinsame Singen und Musizieren, erneut schmerzlich vermissen. Ich weiß, dass ich damit nicht allein bin", so Kurschus. "Zugleich bin ich gespannt, wie in diesem Jahr Ostern wird.Was wir in diesen Tagen feiern, lebt ja nicht im Kern aus den vertrauten Ritualen und bewährten Formen – so lieb sie uns sind. Was wir feiern, empfangen wir aus der Botschaft der Engel am Grab Jesu."

Die Evangelisch-reformierte Kirche dagegen betonte die Bedeutung von Gottesdiensten in Kirchen, besonders an Karfreitag und Ostern. "Wir haben erfahren, wie wichtig vielen Menschen gerade in dieser Zeit die Zeichen der Nähe und der Präsenz sind, die wir als Kirche geben können", so Kirchenpräsident Martin Heimbucher. Er sprach sich im Vorfeld für Gottesdienste vor Ort aus. Wo das Infektionsgeschehen es vor Ort zulasse, seien daher Präsenzgottesdienste verantwortbar, so Heimbucher. Natürlich mit Abstand und unter Einhaltung von Hygieneregeln.

Ähnlich entschieden die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Evangelische Kirche im Rheinland nach einem Spitzengespräch mit dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier: Gemeinsam habe man sich verständigt, an Ostern ähnlich wie zu Weihnachten zu verfahren. Nach einem Jahr Corona-Pandemie habe man Erfahrungen gesammelt; die Hygienekonzepte hätten sich bewährt, unterstrichen die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, und der rheinische Präses Thorsten Latzel.

Im Rückblick auf Weihnachten bestehe Vertrauen, dass die Kirchen zum einen gute Hygienekonzepte haben und zum anderen jeweils vor Ort verantwortungsvoll entschieden wird, ob Präsenzgottesdienste gefeiert werden können oder nicht, sagten die leitenden Geistlichen. „Bei aller gebotenen Vorsicht wollen wir nicht völlig darauf verzichten, den Trost der Osterbotschaft gerade jetzt zu verkünden und Orte für Trauer, Gebet und Licht der Hoffnung zu schaffen“, so die Bischöfin.


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