Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Sylvia Bukowski, Wuppertal
4. November 2023
Bitte hilf uns, Gott, die Erinnerung zu bewahren!
Lass es nicht zu, dass immer mehr Stimmen, vergessen zu machen versuchen, was den Juden in Deutschland angetan wurde.
Schon machen Lügen die Runde, die denen damals sehr ähnlich sind.
Das grausame Morden in Israel wird entschuldigt und Opfer zu Tätern erklärt.
Der Hass wird rasend schnell größer und eine Versöhnung fast unmöglich.
Weltweit haben Juden Angst um ihr Leben wie damals in Deutschland 1938 in den Novembertagen, an die wir denken.
Gott, wir bitten dich, dass du Einhalt gebietest.
Mach die Stimmen hörbar, die den Frieden suchen und auf Versöhnung aus sind!
Halte die Erinnerung lebendig, lass uns die Verantwortung spüren und mach den Mut zum Widerstand groß!
Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
HERR, mir fehl’n die Worte. Angesichts der verzweifelten Angehörigen der israelischen Geiseln und den Gedanken an die Entführten selbst. Wer noch ein Herz hat, dem bricht es gerade. / Angesichts der ausbleibenden Wut über die Skrupellosigkeit der Feinde Israels, die ihr eigenes Volk in den Tod treiben, verhungern lassen.
Zur Wahrheit gehört auch, dass die Regierenden Israels schon lange nicht mehr nach deinem Willen fragen; aber warum zahlen jetzt diejenigen den Preis, die sich für ein erträgliches Zusammenleben, im Rahmen des Möglichen eingesetzt haben?
Wir glauben, dass Du dem Tod die Macht genommen hast. Dann kannst Du sie auch dem Bösen nehmen. Wenn wir keinen Weg erkennen können, dann kannst Du ihn freiräumen. Gieß deinen Geist aus, HERR. Bitte. Such dir Menschen, die deinen Auftrag annehmen. Und deshalb dann zu vollmächtigem Handeln in der Lage sind.
Sieh nicht auf unsere Schuld und unser Versagen, um deines Namens willen: Eile uns zur Hilfe! / Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Annemarie, Messel (11 J.)
aus: Regine Schindler "Was Kinder von Gott erwarten"
RefLit
Du strenger Gott / Uns ist gesagt, was gut ist: dein Wort halten … Wir müssen zugeben: das gelingt uns nur schwer. / Wie können wir die Überlieferung mit unseren aktuellen Problemen zusammenbringen? Wie können wir im Streit der Meinungen das Richtige durchsetzen? Wie können wir unseren Egoismus überwinden? / Du gütiger Gott // Uns ist gesagt, was gut ist: Liebe üben … Wir müssen zugeben: das gelingt uns nur schwer. / Wir brauchen selbst viel mehr Liebe als wir hergeben. Wir können nicht alle Mitmenschen lieben.
Wir scheitern oft daran, Gefühle und tatkräftiges Handeln in Einklang zu bringen. / Du übergroßer Gott / Uns ist gesagt, was gut ist: demütig sein vor dir ... Wir müssen zugeben: das gelingt uns nur schwer. / Weil du uns so weit weg erscheinst, gehen wir eigenmächtig unsere Wege. Weil wir an dir zweifeln, verzweifeln wir am Sinn unseres Tuns. Weil wir uns klein und hilflos fühlen, vertrauen wir fremden Versprechungen. / Hilf uns, du unbegreiflicher Gott, dieses Leben zu meistern. Mach uns Mut, gib uns Vernunft, schenke uns deinen Geist, damit wir zu tatkräftigen Christinnen und Christen werden. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, du Versöhner und Friedensstifter, / Menschen können so gemein, so rücksichtslos, / so böse sein! / Das macht uns wütend, / und erfüllt uns manchmal / mit Rachegelüsten / und brutalen Fantasien. / Wir lassen uns leicht / vom Bösen anstecken, / und drehen mit an der Spirale / der Gehässigkeiten.
Gott, das soll nicht so bleiben! / Leite uns an, / im Geist deiner Liebe / aus üblen Mustern auszuscheren / und im Denken und Handeln / Böses mit Gutem zu überwinden.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
28. Oktober 2023
Großer Gott! / / Es ist Herbst! / "Die Blätter fallen wie von weit, / als welkten in den Himmeln ferne Gärten“… / / Und ja: Ich spüre dieses Fallen auch in mir, / ich sehe dieses Fallen im Blick auf das, / was um mich herum geschieht:
Grausame Kriege, von Menschen getrieben, / politische Herausforderungen, die Ängste schüren. / Es ist die Stunde der Populisten und Extremisten, / die mit dem Versprechen einfacher Lösungen locken, / radikal, egoistisch, unmenschlich. / / Die schöne heile Welt von einst / - wenn es sie denn je gab - / scheint zerbrochen.
Und doch bist Du da, Gott! / Unaussprechlicher ansprechbar. / Unantastbarer ganz nahe. / Hilf mir, / in allem Fallen doch deine Hand zu spüren, / die inmitten aller Geschehnisse / alles so unendlich sanft geborgen hält. / Hilf mir, / zu vertrauen, dass die heile Welt / nicht hinter, sondern erst noch vor uns liegt. / Hilf mir, / Mut zu fassen, / selbst ein bunt wirbelnder Zeuge / der Herrlichkeit dieses Lebens zu sein, / voller Vertrauen auf das neue Beginnen, / das jedem Fallen innewohnt / durch Deine Liebe und Fürsorge.
Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Georg Rieger, Nürnberg
Jürgen Kaiser, Berlin
Catherine McMillan, Schweiz
Barmherziger Gott, / wir sehen, was in unserer Welt geschieht / und drohen alle Hoffnung zu verlieren. / Wir bekommen mit, wieviel Lug und Trug herrscht, / wieviel Verantwortungslosigkeit und Kälte / und unsere Hoffnung schwindet, dass es besser werden wird. / Wir kommen zu Dir, / sehen uns selber ehrlich an / und sehen wenig, was uns Hoffnung macht.
Du bist der Gott der Hoffnung, / Du verlierst die Hoffnung mit uns nicht / und hast in der Auferweckung Jesu Christi / den Grund für eine lebendige Hoffnung gelegt – / für jeden von uns und für Deine Erde. / Wir wollen hören, was Du erhoffst / Und weil Du es erhoffst, / darauf vertrauen, / dass diese Hoffnung nicht trügt / und Du wahrmachst, was Du versprichst.
Sende Deinen Geist. / Erwecke unser Singen, Beten, Reden und Hören, / dass sie zu einer Saat werden, / aus der eine lebendige Hoffnung wächst, / die uns verändert. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Zugleich steigt die Kriegsgefahr im gesamten Nahen Osten, / und in der Ukraine steht ein kalter, zermürbender Winter bevor. //
Und mit Sorge blicken wir auch in die USA, / wo in diesen Wochen eine radikale Minderheit Regierung und Parlamente vor sich hertreibt / und gezielt Chaos anrichtet. / Ein ehemaliger Präsident verhöhnt vor dem Gerichtssaal den Richter und die Staatsanwältin. / Wir können diese und andere Bilder nur schwer ertragen. / Wir ahnen, / dass es dort um mehr geht / als nur um einzelne Personen. //
Barmherziger Gott, / wir bitten Dich für die Ordnung dieser Welt. / Sie ist aus den Fugen geraten, / und wir wissen nicht, / wohin sich alles entwickelt. / Uns fällt es schwer, / das alles auszuhalten: / die Bilder von Sturmflut und Krieg, die vielen Flüchtenden und den verbreiteten Hass auf den Straßen. //
Barmherziger Gott, / wir sehnen uns so sehr nach anderen Bildern / nach Bildern der Hoffnung. / Wir bitten Dich, / verlass uns nicht in diesen Zeiten der vielen Nöte und Sorgen. / Bleib bei uns mit deiner Nähe und deiner Geduld. // Amen.
AD
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Beloved God / we fear your judgement: / teach us to know it as our friend. / Your word has pierced us to the bone; / we are exposed, laid open to your sight.
Therefore, let us bless you / for you come to us when we are most ashamed, / and when we long to hide our face from you / you will nut suffer us to turn away. / You call us by our name / you touch us , raise us, / invite us into shameless love. / God our lover, know us, judge us, / turn us, wound us, demand of us, / forgive us. / We are yours. / We abandon ourselves to your love. / We trust you.
The Iona Community
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Gnädiger Gott, / wir danken dir für die Erfahrungen / von Vergebung und neuem Anfang. / Oft tun wir uns schwer, / auch nur uns selbst einzugestehen, / dass wir schuldig geworden sind. / Jeder Riss in unserem Selbstbild / macht uns unsicher, / und wir haben Angst, / dass wir durch Fehler und Versagen / in fremden Augen wertlos werden. / Wir schämen uns manchmal auch vor uns selbst!
Wie gut tut es da, / wenn wir erleben, / dass wir nicht festgenagelt werden / auf unsere Schuld, / nicht verachtet / für unser Scheitern. / Wie gut tut es, / vertrauen zu dürfen: / Du bist ein Gott, / der vergibt!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
14. Oktober 2023
Ach Gott, ich hänge gerade so dazwischen. / Zwischen Kranksein und immer länger werdender To-do-Liste, / zwischen Das-muss-noch-geschafft-werden und Urlaubsvorfreude. / Ich hänge dazwischen. Auch emotional. Freue mich über den Duft von gebrannten Mandeln und Kinderlachen beim Jahrmarkt und dann sind da die Bilder von Krieg und Elend, die mir zu Herzen gehen. / Ich hänge dazwischen, Gott, bin verkündigungsmüde und gleichzeitig will ich deine Hoffnung hinausschreien. / Ich hänge dazwischen. / Sag, Gott, bist du auch dort zu finden, in all meinem Dazwischen? Vielleicht kannst du mich festhalten, damit es mich nicht zerreißt?! /
Carolin Springer, Leer
Jürgen Kaiser, Berlin
Wahrheit
Die sonnige Wahrheit lässt sich leicht aussprechen / Die dunkle kommt nur schwer über die Lippen / Es gibt beschämende Wahrheiten Halbwahrheiten verdrängte befreiende historische schmerzvolle Wahrheiten / Gibt es die Wahrheit / Die Bibel ist eine Bibliothek voller Geschichten / Der Wahrheit auf der Spur / Der Koran will die Wahrheit offenbaren / Das ägyptische Totenbuch schifft sich ein in den Fluss der Unterwelt / Das ist spannend / Ob es die Wahrheit ist / Wir Menschen machen uns viel vor wir belügen uns oft / Um unser Leben erträglicher zu machen / Bei dir Gott versorgen wir die Wahrheit mit all ihren Facetten / Da kann sie warten bis wir ihr gewachsen sind / Wir sind aber froh wenn du unser verzwicktes Leben gütig betrachtest / Unserer nackten Wahrheit ein Fell umlegst / Uns ein Beispiel gibst wie wir uns auf die Spur kommen / Wie wir einander auf die Spur kommen / Indem du uns verzeihst / O Gott / Mach es uns leicht und wir wollen es einander nicht so schwer machen
Marianne Reifers, Luxor, Egypt