'Habt Geduld'

Landeskirchen: Gottesdienste während der Corona-Pandemie müssten genau vorgeplant werden


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Wann können wieder Gottesdienste gefeiert werden? Das ist eine Frage, die viele bewegt. Laut Landeskirchen muss zuvor allerdings noch einiges durchdacht werden.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat die evangelischen Gemeinden in der Coronakrise zur Geduld und sorgfältigen Planung von gottesdienstlichen Feiern aufgerufen. Nach den Überlegungen von Bund und Ländern sollen öffentliche Gottesdienste unter bestimmten Bedingungen ab Mai wieder möglich sein. Am Donnerstag (23. April) riet Jung in einer Information des Krisenstabs der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) den Gemeinden dazu, frühestens den 10. Mai als Starttermin in den Blick zu nehmen. Derzeit müssten die zwingend notwendigen Schutzkonzepte noch geprüft und dann mit Bund und Ländern abgestimmt werden. Eine endgültige Entscheidung sei deshalb nicht vor dem 30. April zu erwarten.

Gleichzeitig ist es nach Ansicht Jungs bereits jetzt nützlich, sich auf die kommenden Regelungen einzustellen. Er gehe davon aus, dass möglicherweise bereits Anfang Mai Gottesdienste in Kirchen möglich seien, empfehle aber frühestens den 10. Mai als Neubeginn, um genug Zeit zur Vorbereitung zu haben. Jung:  „Vor Ort wird jeweils zu prüfen sein, ob die Gemeinden unter den gesetzten Rahmenbedingungen Gottesdienste feiern können und wollen. Diese Prüfung wird etwas Zeit brauchen und muss in einen Kirchenvorstandsbeschluss münden.“ Intensive Beratung sei aber erst dann möglich, wenn klar ist, welche Schutzmaßnahmen für Gottesdienste erforderlich seien.

Auch in NRW teilte die Landesregierung mit, dass Gottesdienste und Versammlungen zur Religionsausübung in Nordrhein-Westfalen ab Mai wieder stattfinden könnten. Landessuperintendent Dietmar Arends: „Gottesdienste sind die Mitte der Gemeinde und unverzichtbar für die Ausübung unseres Glaubens. Es war eine schmerzliche Erfahrung, während der vergangenen Wochen, insbesondere zu Ostern, nicht in den Kirchen zusammenkommen zu können. Um uns gegenseitig zu schützen, war es notwendig, dass die Kirchen leer blieben. Nach Gesprächen mit der Landesregierung wird es den Kirchengemeinden nun wieder ermöglicht, mit den Regeln von Abstand und Schutz gemeinsam Gottesdienst zu feiern.“

Anfang der kommenden Woche wird ein Eckpunktepapier an die Kirchengemeinden versandt, das verbindliche Hygiene- und Organisationsregeln zur Erstellung eines örtlichen Schutzkonzeptes enthält. Dietmar Arends: „Zur Umsetzung der individuellen Schutzkonzepte sollten sich die Kirchengemeinden ausreichend Zeit nehmen. Es geht jetzt darum, verantwortlich Gottesdienste zu gestalten, um den Infektionsschutz in jedem Fall zu gewährleisten. Da, wo dies möglich ist, können die Gottesdienste ab dem 3. Mai wieder aufgenommen werden, mancherorts wird das sinnvollerweise auch erst später der Fall sein.“


Quelle: EKHN/Lippe