Hilfe für Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd

EKHN setzt sich gegen Todesstrafe ein


© Internationale Gesellschaft für Menschenrechte

Kirchenpräsident Volker Jung richtet sich mit einem Appell an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat sich bei Außenministerin Annalena Baerbock für den von der Hinrichtung bedrohten Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd eingesetzt, wie die EKHN-Pressestelle am Donnerstag (11. Mai) bekannt gab. Der in Hannover aufgewachsene Geschäftsmann wurde 2020 vom iranischen Geheimdienst verschleppt und im Iran wegen angeblichem Terrorismus zur Todesstrafe verurteilt. Er lebte zuletzt in den USA. Ende April hatte der Oberste Gerichtshof in Teheran nochmals das Todesurteil gegen den deutschen Staatsbürger bestätigt.
Brief des Kirchenpräsidenten an Baerbock

In einem Brief an die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock schreibt Kirchenpräsident Volker Jung, dass die hessen-nassauische Kirche „entsetzt über das Todesurteil eines sogenannten Revolutionsgerichts gegen den in Hannover aufgewachsenen Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd“. Sei. Dies sei im Rahmen der im April tagenden Frühjahrssynode deutlich zum Ausdruck gebracht worden. Nachdem „das grob unfaire Urteil, das offenbar unter anderem auf einem erzwungenen Geständnis basiert, in der vergangenen Woche vom Obersten Gericht im Iran bestätigt wurde, fürchten wir, dass es jetzt schnell vollstreckt werden könnte“, heißt es weiter.

Jung bitte Baerbock deshalb, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um die Vollstreckung des Todesurteiles zu verhindern.“ Die EKHN habe begrüßt, „dass Sie dieses Urteil als 'absolut inakzeptabel' bezeichnet und die iranische Regierung aufgefordert haben, es unverzüglich rückgängig zu machen.“ Jung: „Wir setzen darauf, dass Sie und die Bundesregierung dieser Einschätzung nun auch deutlich spürbare diplomatische Konsequenzen folgen lassen.“

Auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker europaweit hatten sich für eine Aufhebung der Todesstafe gegen den deutschen Staatsbürger ausgesprochen. Weltweit laufen Porteste unter dem Hashtag #saveSharmahd. Gleichzeitig hatte die Tochter des Verurteilten, Gazelle Sharmahd, die Bundesregierung Medienberichten zufolge dafür kritisiert, zu langsam zu handeln. „Ich habe seit 1000 Tagen davor gewarnt, dass das passiert. Dass mein Vater jetzt hingerichtet werden soll, ist das Resultat der Untätigkeit unserer Regierung“, sagte sie zuletzt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).


Quelle: EKHN