'Kindern Zukunft schenken'

Evangelische Kirchen eröffnen die diesjährige Aktion von 'Brot für die Welt'


© Thomas Lohnes/Brot für die Welt

Seit mehr als sechs Jahrzehnten wird an Weihnachten für das Hilfswerk gesammelt. Die 62. Aktion lenkt den Blick insbesondere auf die Philippinen, wo tausende Kinder auf Zuckerrohrfeldern arbeiten müssen.Weltweit sind nach Angaben von „Brot für die Welt“ 152 Millionen Mädchen und Jungen von Kinderarbeit betroffen.

Mit einem Festgottesdienst hat Brot für die Welt seine neue bundesweite Spendenaktion eröffnet. Das evangelische Hilfswerk stellt in diesem Jahr Projekte gegen Kinderarbeit in den Mittelpunkt. Der Gottesdienst aus der Gedächtniskirche der Protestation in Speyer ist live in der ARD übertragen worden. „Ja, es braucht Brot für die Welt, und das meint auch: Bildung, Gerechtigkeit, Hoffnung“, sagte Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Predigt über das Markus-Evangelium, Kapitel 9. „Wir haben weiterhin – wie Jesus - allen Grund, Kinder in die Mitte zu stellen. ‚Kindern Zukunft schenken‘: Das ist heute das Motto. Bis 2025 wollen die Vereinten Nationen Kinderarbeit abschaffen. Geschehen ist einiges, doch dann kam: Corona. Die Krise traf und trifft sie am härtesten: die Kleinsten in den armen Ländern der Erde.“

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) haben mit einem Festgottesdienst in der Marienkirche in Gelnhausen die diesjährige Spendenaktion für „Brot für die Welt“ eröffnet. 570 Millionen Kinder konnten in diesem November aufgrund der Corona-Pandemie nicht in die Schule gehen, stellte die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, in ihrer Predigt fest: „Für viele Kinder weltweit ist Corona nicht nur eine Unterbrechung ihrer Schullaufbahn, sondern das Ende ihrer Bildungskarriere.“ Ihre Familien seien wirtschaftlich so gefährdet, dass auch die Kinder arbeiten müssten, damit die Familie überleben könne, schilderte die Bischöfin. Vor diesem Hintergrund sei eine gute Kollekte für „Brot für die Welt“ in diesem Jahr „so nötig ist wie schon lange nicht mehr“.

Auch in Lippe startete die Aktion mit einem Gottesdienst der evangelisch-reformierten Stadtkirche Bad Salzuflen. „Das ist – gerade in diesem Jahr – bitter nötig“, sagt Landessuperintendent Dietmar Arends: „Kinder leiden unter den direkten und indirekten Folgen der Pandemie – hier bei uns – und noch viel mehr im globalen Süden.“ Für viele Kinder ist der Hunger zurückgekehrt, da den Eltern die Einkommensmöglichkeiten aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verlorengegangen sind. Dietmar Arends: „Die Folgen von Corona treffen die Ärmsten der Welt am härtesten und am längsten und vielen Kindern rauben sie die Perspektive.“

Mit dem Motto „Kindern Zukunft schenken“ will die diesjährige Spendenaktion von Brot für die Welt darauf aufmerksam machen, dass jedes Kind das Recht auf Schutz vor Ausbeutung hat, dass Armut als wesentliche Ursache für die Ausbeutung von Kindern bekämpft werden muss und dass wir alle Verantwortung für unsere Mitmenschen tragen. Mehr zum Thema unter: www.brot-fuer-die-welt.de


Quelle: ErK/Lippe/EKHN