Kirche unter Pandemie-Bedingungen

Wie Gemeinden und Kirchen reagieren


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Zwar bestehen für Gottesdienste keine weitere Einschränkungen. Trotzdem müssen Kirchen und Gemeinden auf die Pandemie-Entwicklungen reagieren.

Schon am Reformationstagam 31.10. reagierten viele Kirchen, indem sie Gottesdienste per Livestreaming übertrugen. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zeigte beispielsweise unter dem Motto „Reformation – crossover“ in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg den Gottesdienst auch online - wie in anderen Kirchen war die Gästezahl pandemiebedingt stark eingeschränkt. Der zentrale Reformationsgottesdienst der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau aus Mainz wurde in diesem Jahr sogar ausschließlich im Internet gezeigt. Die Evangelisch-reformierte Kirche empfahl ihren Gemeinden, auch weiterhin Gottesdienste zu feiern. Kirchenpräsident Martin Heimbucher plädierte aber zugleich für strenge Einhaltung aller Hygieneregeln. „Wir sind uns dabei unserer hohen Verantwortung bewusst, das Risiko von Infektionen mit dem Corona-Virus so weit wie möglich zu minimieren“, so Heimbucher. „In unseren Gemeinden werden die dafür notwendigen Hygieneregeln längst mit Sachverstand, Umsicht und Routine umgesetzt.“

Mit Blick auf den im November nun neuerlich bevorstehenden Teil-Lockdown sprachen sich Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche), Präses Annette Kurschus (Evangelische Kirche von Westfalen) und Präses Manfred Rekowski (Evangelische Kirche im Rheinland) gemeinsam für Unterstützung für Bedürftige aus: „Uns Christinnen und Christen trägt die Gewissheit, dass Gott auch und gerade in dieser schweren Zeit an unserer Seite steht. Wir trauen dem Leben mehr zu als dem Tod“, so heißt es in der Erklärung. „Gerade jetzt ist unsere besondere Aufgabe, die Einsamen, Alten und Schwachen nicht im Stich zu lassen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei denen, die sich Tag und Nacht einsetzen in Arztpraxen und Krankenhäusern, auf Intensivstationen, in Altenheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.“

Einige Veranstaltungen werden verschoben, betroffen sind u.a. Landessynoden: Die Lippische Landeskirche wird ihre Herbstsynode mit jetzigem Stand erst im Januar abhalten. Präses Michael Keil: „Wir sehen derzeit keine andere Möglichkeit, um verantwortungsvoll mit der Synode auf der einen und der Pandemie-Lage auf der anderen Seite umzugehen.“ Auch die für März geplante 13. Emder Tagung zur Geschichte des reformierten Protestantismus wird verschoben. Genaueres wird noch bekannt gegeben. Für die Tagung ist u.a. ein Schwerpunkt auf das Jubiläumsjahr 450 Jahre Emder Synode vorgesehen.


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