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''Konstrukive Koalitionsverhandlungen nötig''
Bundestagswahl 2025

Mit der Bundestagswahl 2025 wird deutlich: Die Gesellschaft ist gespalten, Koalitionen lassen sich immer schwerer bilden. Gerade jetzt sei laut Vertretern der Landeskirchen Kompromissbereitschaft nötig.
Susanne Bei der Wieden, Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, gratulierte Friedrich Merz (CDU) zu seiner Wahl, macht jedoch zugleich auf die angespannte Weltlage und die gesellschaftlichen Verwerfungen aufmerksam. "Die Wahlbeteiligung war erfreulich hoch. Dafür haben wir uns als Kirchen ja auch gemeinsam mit anderen Akteuren der Zivilgesellschaft engagiert", sagt Susanne Bei der Wieden, Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche. Es sei jedoch "bedrückend, wie viele Menschen ihre Stimme einer in Teilen gesichert rechtsextremen Partei gegeben haben".
Dass ein Fünftel aller Wahlberechtigten mit der AfD eine in Teilen rechts extreme Partei wählten, sei "bloß eine Protestbewegung", sondern zeige, dass "ein Teil der Menschen in unserem Land nicht mehr unbedingt hinter allen Werten unseres Grundgesetzes steht". Sie hoffe auf ausgewogene Diskussion über den Umgang mit Migrantinnen und Migranten in unserem Land. "In diesem Sinn hoffe ich auf konstruktive Koalitionsverhandlungen, die von dem Willen getragen sind, die Sorgen der Menschen aufzunehmen und aus der Mitte der Demokratie heraus die Politik unseres Landes zum Wohl aller Bürgerinnen und Bürger zu gestalten."
Auch Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, lobte einerseits die hohe Wahlbeteiligung auch in ostdeutschen Ländern, betonte aber andererseits, dass "wir eine Hochschätzung des Kompromisses brauchen". Die AfD habe in Mitteldeutschland sehr viele Direktmandate erhalten. "Wir werden neu überlegen müssen, wie wir die Menschen erreichen", sagt Kramer. Die EKM suche dazu mit der Kampagne „#VerständigungsOrte“ ins Gespräch zu kommen. "Dabei ist das Evangelium, das alle Menschen in ihrer gleichen Würde sieht, die Grundlage."
Zugleich kritisierte Kramer, dass verschiedene aktuelle Themen in Vergessenheit geraten seien. "Der Wahlkampf war stark vom Migrationsthema geprägt", sagt Kramer. "Die neue Regierung wird aber die Probleme der Klimakrise und der sozialen Ungleichheit in die politische Debatte zurückholen müssen."
Ulf Schlüter, Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, verwies auf drängende Probleme der Menschen, die keinen Aufschub duldeten und schnelles politisches Handeln erforderten. Als Beispiel nannte der Leitende Geistliche der westfälischen Landeskirche Themen wie die allgemeine Wirtschaftskrise oder die zunehmende Erschwernis, soziale Dienstleistungen zu finanzieren, aber auch europa- und weltpolitische Probleme wie die Klimakrise, Kriege, Vertreibung, Flucht und Migration oder die aktuellen Irritationen einer „USA-Russland-Kumpanei“. Ulf Schlüter erinnerte in diesem Zusammenhang an den dritten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine, der nur einen Tag nach der Bundestagswahl ansteht.
Am Freitag, den 28. Februar begannen die ersten Sondierungen von Union und SPD. Friedrich Merz, der voraussichtlich nächste Bundeskanzler, hatte angekündigt, noch bis Ostern die Verhandlungen abzuschließen und eine neue Bundesregierung zu bilden.
Quellen: ErK/EKMD/EKvW