'Mitten wir im Tod sind mit dem Leben umfangen'

UEK trauert um Eberhard Jüngel


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Die Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) trauert um Professor Dr. Dr. h. c. mult. Eberhard Jüngel, der am 28. September 2021 86-jährig in Tübingen verstorben ist.

Gebürtiger Magdeburger, war Jüngel der Evangelischen Kirche der Union (EKU) zeitlebens verbunden und diente ihr über Jahrzehnte als Mitglied und Vorsitzender ihres Theologischen Ausschusses. Als Dozent für systematische Theologie am Ost-Berliner Sprachenkonvikt wurde Jüngel erstmals 1963 in den Ausschuss berufen. Er wirkte an den Voten „Zum Verständnis des Todes Jesu“ (1968) und zur Tauflehre Karl Barths (1971) mit.

Einer der meistzitierten Sätze aus dem erstgenannten Votum kennzeichnet Jüngels theologisches Denken und sprachliche Prägnanz gleichermaßen: „Weil Gott im Tode Jesu Christi für das Heil der Welt genug getan hat, können wir nicht genug für das Wohl der Welt tun.“

Von 1981 bis 2003 war Jüngel, inzwischen Ordinarius für Systematische Theologie an der Universität Tübingen, Vorsitzender des Theologischen Ausschusses der EKU und in dieser Funktion federführend verantwortlich für die Interpretation der Barmer Theologischen Erklärung (1934), die in mehreren Bänden erschien und bis heute die Rezeption dieses Bekenntnisses mitbestimmt. Insbesondere wirkte Jüngel an den Interpretationen zur 5., zur 1. und 6. sowie zur 4. These mit. Im Jahr 1986 war Eberhard Jüngel der erste Preisträger des Karl-Barth-Preises der EKU.

Die Union Evangelischer Kirchen in der EKD gedenkt in Dankbarkeit und Trauer eines großen Lehrers der evangelischen Kirche und eines begnadeten Predigers des Evangeliums.


Quelle: UEK