Nach zukunftsweisenden Beschlüssen: Rheinische Landessynode beendet

Millionen-Investition für neue Gemeindeformen


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Das oberste Leitungsgremium entschied, dass die rheinische Kirche in den kommenden zehn Jahren einen Millionenbetrag investieren wird, um Kirche in neuen Formen näher zu den Menschen zu bringen.

Dafür gibt die Evangelische Kirche im Rheinland sechs Millionen Euro aus und schafft zusätzlich für diesen Zweck fünf neue Pfarrstellen. Zusammen sind das etwa zwölf Millionen Euro. Dieses Investment in die Zukunft der Kirche soll das vielfältige Angebot der Ortsgemeinden ergänzen. Die jetzt beschlossenen Fördermittel für Erprobungen sind Anschubfinanzierungen: Kirchengemeinden, Kirchenkreise, Gemeinschaften und Initiativen erhalten von der Landeskirche Projektmittel bis zur Hälfte der entstehenden Personal- und Sachkosten. Die Finanzierung der Pfarrstellen erfolgt durch die Pfarrbesoldung, die Stellen sind auf zehn Jahre befristet.

Insbesondere die Vertreterinnen und Vertreter der ersten rheinischen Jugendsynode, die der Landessynode vorausgegangen war, zeigten sich von den Plänen begeistert. Erste Erprobungen mit unterschiedlichen Profilen gibt es schon: zum Beispiel das „Raumschiff Ruhr“ in Essen, die Jugendkirche Cochem und die „Beymeister“ in Köln.

Verlässliche Ressourcen für eine vielfältige Kinder- und Jugendarbeit

Die Evangelische Kirche im Rheinland verpflichtet sich zu einer vielfältigen Kinder- und Jugendarbeit. Diese richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen und umfasst die Verkündigung des Wortes Gottes, das gesellschaftliche Engagement sowie die sozial-diakonische Arbeit. In ihrem Beschluss zur Kinder- und Jugendarbeit, der aus der zuvor stattgefundenen ersten Jugendsynode der rheinischen Kirche erwachsen ist, sagt die Landessynode 2019 „verlässliche Ressourcen“ für eine wirksame Kinder- und Jugendarbeit zu.

Die Schaffung, Erhaltung und Stärkung von Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit solle als „Gemeinschaftsaufgabe“ verstanden werden, die alle Ebenen der Kirche miteinander verbindet, also Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Landeskirche. Geprüft werden sollen Möglichkeiten wie Anschubfinanzierung oder Fundraising, um Kinder- und Jugendarbeit zu unterstützen. Finanzielle Konsequenzen wird auch der Punkt umfassen, die Kinder- und Jugendarbeit „stärker als bisher inklusiv aufzustellen“. Über die Finanzierung wird die Kirchenleitung nun mit Priorität beraten.

Kirche schließt sich dem Bündnis Seebrücke an

In einem weiteren Beschluss hat die Synode die Kriminalisierung der Seenotrettung verurteilt. Die rheinische Kirche schließt sich dem Bündnis Seebrücke an. Die von Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft getragene Bewegung setzt sich für sichere Fluchtwege ein, für eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und die menschenwürdige Aufnahme derjenigen, die auf der Flucht sind. Um möglichst viele Schiffbrüchige aus dem Mittelmeer zu retten, will sich die rheinische Kirche an einem neuen Schiff der Organisation SOS Méditerranée beteiligen. Die Kirchenleitung wird entsprechende Möglichkeiten prüfen. Der Vorschlag, sich noch stärker als bisher in der Seenotrettung zu engagieren, war von der ersten Jugendsynode in die Landessynode getragen worden.


Quelle: EKiR