'Ramadan Mubarak!'

Kirchen grüßen zu Beginn des Ramadans


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Evangelische Landeskirchen wenden sich mit einem Grußwort an die muslimischen Gemeinden.

Das Grußwort der Kirchen in Nordrhein-Westfalen erinnert an den gemeinsamen Auftrag, Frieden zu schaffen: „Er ist die Grundlage für ein menschenwürdiges Leben und die größte Gabe, die wir einander zukommen lassen können.“

Dazu heißt es in der Bibel: „Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Psalm 34, 15). Und auch der Koran fordert auf, „Frieden unter den Menschen zu stiften“ (Sure 2, 224). Darum müsse der Dienst an der Gemeinschaft wesentlich „ein Dienst des Friedens“ sein. Und was den Frieden störe – vor allem Ungerechtigkeit, Hass und Vorurteile – müsse überwunden werden.

„Auch in unserer Gesellschaft, im Deutschland des Jahres 2020, erleben wir, dass die Unterschiedlichkeit zwischen unseren Kulturen und Religionen zum Anlass genommen wird, Unfrieden und Gewalt zu stiften“, mahnen die Unterzeichner des Grußwortes in NRW. Ihr Appell: „Mit vereinten Kräften müssen wir uns dem Extremismus entgegenstellen.“ Dort, wo Christen und Muslime Empathie, Solidarität und Freundschaft üben und sich gemeinsam der Ungerechtigkeit entgegenstellen, „wirken wir am Werk des Friedens mit“.

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, sowie der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, erklärten in ihrem Brief, dass die Auflagen zum Schutz gegen die Verbreitung des Coronavirus mit den Begrenzungen der öffentlichen Religionsausübung ein „Schock“ für alle Glaubensgemeinschaften gewesen seien.

Zugleich könnten die Einschränkungen aber auch neue Möglichkeiten eröffnen. So sei es hilfreich, „das eigene Leben, das Miteinander, aber auch die Gesellschaft insgesamt mit anderen Augen“ zu sehen. „Wir können nur hoffen, dass wir diese Krise, die uns alle schwer trifft, als Gesellschaft gemeinsam gut meistern. Und dass es uns gelingt, das zu entdecken, was wir ändern müssen, um die Gemeinschaft miteinander zu stärken“, so Jung und Hofmann.

Der Fastenmonat Ramadan beginnt in diesem Jahr am 23. April und dauert bis 22. Mai. In Deutschland leben nach einer Studie des Bundesinnenministeriums etwa viereinhalb Millionen Muslime.


Quelle: EKiR/EKHN/EKvW/Lippe