Selbst verantwortlich handeln
Perspektivwechsel
Mit den Lockerungen der Maßnahmen gegen die Pandemie geht einher, dass wir zu einem selbstverantwortlichen Handeln aufgefordert werden. Manche hätten diesen Schritt schon früher für angemessen gehalten, noch andere hätten gerne ganz auf die Selbstverantwortung gesetzt und auf jegliche staatlich verordneten Maßnahmen verzichtet.
Schon im normalen Leben fällt es uns bisweilen schwer, für uns selbst verantwortlich zu handeln. Auf vielerlei Weise fügen sich Menschen Schaden zu – von außen manchmal nur schwer mit anzusehen.
Momentan geht es um präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Ansteckung mit einem unsichtbaren Virus, der mit zeitlicher Verzögerung von bis zu zwei Wochen erkennbar wird. Sind wir damit nicht ein bisschen überfordert – schon wenn es um den Selbstschutz geht?
Noch komplexer wird es dadurch, dass die Jüngeren unter uns sich nicht so sehr um den Schutz der eigenen Gesundheit sorgen müssen, sondern um das Leben älterer Menschen und Gefährdeten, denen man diese Gefährdung nicht ansieht. Selbstverantwortung ist also ein irreführender Begriff. Im Mittelpunkt steht die Verantwortung für Andere. Und diese Aufgabe ist alles andere als locker zu bewältigen.
GR