'Stärkung der Dorfgemeinschaft'

EKiR: Wie Kirchen und Kommunen gemeinsam dem Leerstand trotzen


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Nicht mehr jedes Kirchengebäude oder jedes Pfarrzentrum wird in Zukunft noch für seinen ursprünglichen Zweck gebraucht. Wie kirchliche Gebäude erhalten werden können, zeigt ein neuer Handlungsleitfaden.

Was tun mit leerstehenden kirchlichen Gebäuden? Ein Handlungsleitfaden gibt im Saarland nun Ratschläge und Impulse, wie sie zum Wohl der Gemeinschaft umgenutzt werden können. Der Titel: "Stärkung der Dorfgemeinschaft – ein Leitfaden für die zukünftige Erhaltung, Umnutzung und Integration von kirchlichen Gebäuden in die Dorfgemeinschaft“.

Reinhold Jost, saarländischer Minister für Inneres, Bauen und Sport, hat ihn nun mit Vertreterinnen und Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche vorgestellt. „Kirchliche Immobilien erfüllen als Begegnungs- und Versammlungsorte wichtige Aufgaben innerhalb von Ortschaften“, sagte Jost. „Die Frage des Umgangs mit potenziell nicht mehr benötigten Immobilien ist daher von großer Bedeutung.“

Der Leitfaden entstand aus einer Arbeitsgruppe, die im Oktober 2019 im Rahmen von Spitzengesprächen der damaligen Landesregierung mit Vertreterinnen und Vertretern der katholischen und der evangelischen Kirche entstand. In den vergangenen zweieinhalb Jahren haben unter dem Vorsitz des Innenministeriums Vertreterinnen und Vertreter des Landes (Umweltministerium, Staatskanzlei und Landesdenkmalamt) und der beiden Kirchen gemeinsam Lösungsstrategien entwickelt.

Der inhaltliche Schwerpunkt des Leitfadens liegt auf möglichen Um- und Nachnutzungsoptionen für kirchliche Gebäude sowie der Darstellung von notwendigen Prozessabläufen und den zu beteiligenden Akteuren. Zudem sind eine Zusammenstellung möglicher Förderprogramme des Landes sowie deren Ansprechpartnerinnen und -partner aufgeführt. Der Superintendent des Kirchenkreises Saar-West, Christian Weyer, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor: „Wenn die Kommunalgemeinde und die Kirchengemeinden zusammenarbeiten, stärkt das die gesamte Gemeinschaft. Die Evangelische Kirche im Saarland nimmt gerne ihre Verantwortung für die Gesellschaft wahr und möchte gemeinsam mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren dazu beitragen, dass unsere Dörfer lebendig und lebenswert bleiben.“

Im Saarland gebe es eine Reihe von Beispielen, wie eine solche Zusammenarbeit in der Praxis gelingen könne, sagte der Generalvikar des Bistums Trier, Dr. Ulrich Graf von Plettenberg, der stellvertretend für die Diözesen Trier und Speyer sprach: „Bereits in der Vergangenheit sind durch eine fruchtbare Zusammenarbeit unserer Kirchen und der saarländischen Kommunen innovative Gemeinschaftsprojekte entstanden, die künstlerisch und architektonisch stilbildend werden können.“


Quelle: EKiR