Waldbrände und akuter Wassermangel in Argentinien

Westfalen: Landeskirche unterstützt Evangelische Kirche am La Plata


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Ein Zeichen der Solidarität haben die evangelischen Gemeinden in der argentinischen Provinz Misiones erst vor kurzem mit einer Kollekte für die deutschen Hochwasseropfer 2021 gesetzt. Nun brauchen sie selbst dringend Hilfe – weil Wasser fehlt.

Denn andauernde Trockenheit und aktuell zahlreiche Brände richten große Zerstörung an im einzigartigen subtropischen Urwald und der überwiegend kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) hat bereits eine Nothilfe in Höhe von 5.000 Euro zugesagt, um ihre Partnerkirche in Südamerika zu unterstützen.

Der Paraná, Grenzfluss zum Nachbarland Paraguay, trägt seinen Namen wegen seiner gewaltigen Breite und Tiefe. Der Name bedeutet „Verwandter des Meeres“. Nun ist sein Wasserstand so weit gefallen, dass man ihn mancherorts zu Fuß durchqueren kann. 2021 ist nur ein Drittel der üblichen Regenmenge gefallen. Seit Weihnachten steht das ausgetrocknete Land an vielen Stellen gleichzeitig in Flammen. Auch viele Wohnhäuser sind betroffen. Wasser fehlt überall, um die immer wieder aufflammenden Brände zu löschen und den Durst der Feuerwehrleute und ihrer vielen freiwilligen Helfer aus der Bevölkerung. In den nächsten Tagen wird eine Hitzewelle mit über 40 Grad erwartet. Und kein Regen ist in Sicht.

Die kleinen Gemeinden der Evangelischen Kirche am La Plata (IERP) versuchen zu helfen, wo sie können, oft gemeinsam mit der katholischen Kirche und zivilen Organisationen. Sie sammeln Spenden für Wasserflaschen, Obst und Energiespender für die Brandbekämpfer. Über Social Media werden die Bauern gebeten, mit großen Treckern Erdwälle aufzuschieben.

Irma Waidelich aus dem am stärksten betroffenen Ort Andresito im Norden der Provinz informiert die Partner im Evangelischen Kirchenkreis Halle: „Das Land ist grau von Asche. Unsere Weiden sind vertrocknet, nur gelbes oder sogar graues Gras ist noch da. In der ganzen Provinz sieht es ähnlich aus. Viele bestehende Yerba Mate-Teepflanzungen sind vertrocknet, neue Pflanzungen sind eingegangen.“ Die Yerba, aus der das Nationalgetränk Mate produziert wird, ist der wesentliche Wirtschaftsfaktor der Region. Zudem leidet Argentinien stark unter dem Corona-Virus und einer ständig hohen Inflation von fast 50 Prozent. Die Situation ist vor allem für die kleinbäuerliche Landwirtschaft nahezu aussichtslos.

Die Evangelische Kirche am La Plata wird sie deshalb weiterhin mit ersten Not-Unterstützungen begleiten, was den Zugang zu Wasser, die Wiederherstellung von Quellen und den Zugang zu gebohrten Brunnen betrifft (in Abstimmung mit den Gemeinden und / oder Kommunen). Eine dritte Stufe ist die Wiederaufforstung durch das Programm Crece Selva Misionera.

Es brennt nicht nur in Misiones. In ganz Argentinien, in Paraguay und Uruguay, wo die La Plata-Kirche ebenfalls vertreten ist, ist Hilfe nötig. Wer spenden möchte, kann das über das deutsche Konto der Diakoniestiftung „Hora de Obrar“ der Evangelischen Kirche am La Plata tun:

Kontoinhaberin: Fundación Protestante Hora De Obrar
IBAN:  DE31350601902100028010 bei der Bank für Kirche und Diakonie
Spendenzweck: Feuer

Spenden bis zu 200 Euro werden vom Finanzamt ohne Spendenbescheinigung anerkannt.


Quelle: EKvW