'Wir brauchen Liebe, die Brücken baut'

ErK: Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden im Reformationsgottesdienst


© Ulf Preuß

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden hat am Reformationstag zur Überwindung von Ausgrenzung aufgerufen. Die Corona-Zeit habe uns Menschen gezeigt, wie schmerzhaft die Erfahrung sei, nicht dabei sein zu können.

Bei der Wieden predigte am Sonntag, 31. Oktober, im ökumenischen Reformations-Gottesdienst der Kirchengemeinden in Westoverledingen südlich von Leer. Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen hatten den Reformationstag in diesem Jahr unter das Motto „Reformation neu feiern. Was zählt?“ gestellt. Bei der Wieden erinnerte an die schwierigsten Phasen der Pandemie: „Am Anfang, da waren es vor allem die Alleinstehenden. Denen auf einmal alle Möglichkeiten genommen waren, andere zu treffen. Besonders schlimm war es in den Pflegeheimen.“ Ihr habe jemand gesagt: „Vielleicht ist es leichter, an Corona zu sterben als an Einsamkeit.“

Bei der Wieden mahnte, auch in der aktuellen Phase der Pandemie machten Menschen die Erfahrung nicht dabei sein zu können. „Bei 2G oder 3G. Selber Schuld, sagen viele. Ihr könnt euch ja impfen lassen. Ja, vielleicht. Vielleicht auch nicht – und es gibt Gründe dafür, die niemand wissen soll.“

Die Kirchenpräsidentin bezeichnete die Verarbeitung der Corona-Zeit als ein Gemeinschaftsthema. In der Diskussion um Zugangsregeln in der Corona-Pandemie warb sie für „kreative Wege“ des Aufeinander-Zugehens. „Wir brauchen Liebe, die Brücken baut, die Menschen sagt: Komm rein, komm zurück“. Diese Botschaft könnten die Kirchen der Gesellschaft geben.


Quelle: ErK