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Beitrag zur spirituellen und geistigen Kultur in Europa
UEK-Vorsitzender Fischer im Wittenberger Predigerseminar
Am Vorabend des Melanchthon-Gedenktags hatte die UEK zu einem Empfang im Predigerseminar Wittenberg eingeladen. Hier werden angehende Pfarrerinnen und Pfarrer aus fünf ostdeutschen Landeskirchen ausgebildet. In Erinnerung an den Universalgeehrten Philipp Melanchthon unterstrich Fischer die wissenschaftliche Fundierung der Theologie und ihre Gesprächsfähigkeit im Kontext der säkularen Wissenschaften. Ziel der Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern sei eine umfassende Kommunikationsfähigkeit. "Das erfordert eine Vertrautheit mit den biblischen Sprachen, aber nicht weniger Sorgfalt und Gewandtheit in der eigenen Sprache und die Fähigkeit über Sprach- und Milieugrenzen hinaus zu kommunizieren."
Theologische Bildung sei mehr als der Erwerb von Fertigkeiten für den Pfarrberuf, sie ziele darauf, eine "selbstverantwortete geistige und geistliche Identität" zu gewinnen. "Nur wer selbst erfasst ist vom Glauben und seiner lebenstragenden Dynamik, wird auch anderen ein Gespür für die Faszination des Christseins vermitteln können." Die Vermittlung einer "lebendigen Spiritualität" sei die besondere Chance und Aufgabe eines Predigerseminars.
Wie zur Zeit Melanchthons habe auch heute der "Horizont Europa" eine besondere Bedeutung für die Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern, meinte Fischer. Es gelte, länderübergreifende Gemeinsamkeiten in der Ausbildung von Theologinnen und Theologen zu stärken. Fischer verwies dabei auf den entsprechenden Verständigungsprozess unter den 105 Mitgliedskirchen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE): Die Entwicklung über gemeinsame Grundsätze zur Theologischen Ausbildung sei "ein wesentlicher Beitrag zur spirituellen und geistigen Kultur im Europa von morgen".
Hannover, 19. April 2010
Pressestelle der EKD und der UEK
Reinhard Mawick