Rudolf Bohren

(1920-2010)

Bohren war Theologe, Dichter, Schriftsteller, Homiletiker, Seelsorger. Bekanntheit erreichte er vor allem mit seiner "Predigtlehre".

''Lass uns zu Protestanten werden gegen das Unrecht und das Mobbing in deiner Kirche. Gib den Mut zur Wahrheit. Befreie uns von Resignation, Wehleidigkeit und Ungeduld.'' - Rudolf Bohren (1920-2010)

- -  
     

Rudolf Bohren wurde am 22. März 1920 in Grindelwald geboren. Er besuchte das Freie Gymnasium in Bern und studierte während des Zweiten Weltkrieges an den Universitäten von Bern und Basel Theologie.

1946 wurde Bohren zunächst als Pfarrverweser in Bern eingesetzt, später war er Pfarrer in Holderbank-Möriken-Wildegg (1947-1956) und in Arlesheim/Basel-Land (1956 bis 1958). 1958 ging Bohren als Professor für Praktische Theologie an die Kirchliche Hochschule Wuppertal, wo er bis 1971 lehrte. In dieser Zeit arbeitete er zusammen mit dem Alttestamentler Hans Walter Wolff, dem Neutestamentler Georg Eichholz und den Systematikern Jürgen Moltmann sowie Hans-Georg Geyer. 1972 bis 1974 war B. Professor an der Kirchlichen Hochschule von Westberlin. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1988 lehrte er als Professor für Praktische Theologie an der Universität Heidelberg.

Die "Predigtlehre" von 1971 gilt als sein Hauptwerk. Einen "Grenzgänger zwischen Theologie, Literatur und Psychologie" nannte der Rheinische Merkur 1990 den Theologen. "Er war Künstler und Wissenschaftler zugleich", arbeitete als "Dichter und Schriftsteller" schreibt sein Heidelberger Kollege Prof. Dr. Christian Möller im Nachruf. Bohrens zum Calvinjubiläum erschienenes Gebetbuch "Beten mit Paulus und Calvin" zeigt dies eindrücklich:

„Lass uns zu Protestanten werden gegen das Unrecht
und das Mobbing in deiner Kirche.
Gib den Mut zur Wahrheit.
Befreie uns von Resignation, Wehleidigkeit
und Ungeduld.

(aus Bohrens Gebet „Nicht Mitleid – Mitleiden“ in „Beten mit Paulus und Calvin“)

Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am Abend des 1. Februar 2010 Prof. em. Dr. Rudolf Bohren im Alter von 89 Jahren. Er  wurde am 10. Februar in Dossenheim beigesetzt.