Kirchenpräsident Jann Schmidt (Leer) sieht in der Kirchentagslosung theologische und gesellschaftliche Brisanz. Die Losung nehme ein Wort aus der Geschichte vom Sündenfall auf und zeige damit, dass Gott den Menschen sucht, dass Gott dem Menschen nachgeht, auch wenn der sich von Gott entfernt oder sich vor ihm versteckt. Losgelöst vom biblischen Bezug könne die Kirchentagslosung auch als Frage an den Menschen verstanden werden, so Schmidt. „Mensch, wo bist und bleibst du in der Orientierungslosigkeit; Mensch, wo bist und bleibst du in den Auswüchsen der Globalisierung?“ Damit werde sich auch der Kirchentag 2009 in Bremen in öffentliche Debatten einmischen und könne zu einem Forum des Dialogs über brennende Fragen der Zeit werden.
Der Evangelische Kirchentag findet 2009 zum ersten Mal an der Weser statt. Als bei der Bremischen Kirche die Entscheidung anstand, Austragungsort für das Christentreffen zu werden, sei von dort die Anfrage an die benachbarten evangelischen Kirchen in Niedersachsen gegangen, ob sie bei der Ausrichtung der Großveranstaltung Unterstützung leisten könnten. Dem sei die Reformierte Kirche gerne nachgekommen, wie auch die Hannoversche und die Oldenburgische Landeskirche, so Kirchenpräsident Schmidt und habe eigens einen Beauftragten für den Kirchentag in Bremen benannt. Für die reformierte Kirche sei Bremen eine große Chance, denn noch nie hat ein Kirchentag so nahe an ihrem Verbreitungsgebiet stattgefunden. „Wir wollen das nutzen und uns als reformierte Protestanten in Bremen präsentieren.“
Ende Februar erscheint ein Prospekt, der Gruppen und Einzelne zur Mitgestaltung des Kirchentags aufruft. Im Internet finden Interessierte unter www.kirchentag.de dann auch Ausschreibungen für den „Markt der Möglichkeiten“, für Musik, Theater, Kleinkunst und Gottesdienste.